Ausgezeichnetes Bauen in den Alpen
Jenny Keller
23. octubre 2017
Schule Brand (A). Architektur: ARGE Spagolla Zottele Mallin Architekten. Bild: Albrecht Schnabel
Wenn die Nutzung und die Bauweise gewichtiger sind als räumliche Qualitäten oder der äussere Ausdruck, hat man es mit einem Preis zu tun, der die Nachhaltigkeit in all ihren Facetten in den Vordergrund stellt.
30 nominierte Projekte in der Alpenregion bringt der Architekturpreis «Constructive Alps» hervor. Zum dritten Mal wird der Preis an «besonders nachhaltige» Sanierungen und Neubauten innerhalb des Alpenbogens verliehen. Dieses Jahr sind das Bauten in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Slowenien, Deutschland, Italien, Liechtenstein. Darunter ein Friedhof, ein Biwak, ein Supermarkt oder ein Kunstdepot.
Gewonnen hat die Volksschule Brand in Vorarlberg. Die Architektur stammt von der ARGE Spagolla Zottele Mallin Architekten aus Bludenz. Die Jury lobt das Lokale des Projekts und meint damit zum einen das Programm (ein Zentrum für Kinder, Musikanten und Vereine), die Bauweise (ein Holzbau; die Baufirmen stammen aus maximal hundert Kilometer Entfernung) und die Energiegewinnung (aus dem Boden). Es ist zu lesen, dass die Jury sinnliche Aspekte genauso wie die vier Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie, Kultur und Soziales) bewertet: Es geht um die Anbindung der Gebäude an das öffentliche Verkehrsnetz, die Wahl von ökologischen Baustoffen (man sieht viele Holzbautenm einige aus stein) und die Auswirkungen des Bauwerks auf die Region.
Auf die Gefahr hin, oberflächlich und nicht nachhaltig zu wirken: Über die Sinnlichkeit oder nennen wir es ganz plump Ästhetik des ersten Preises ist wenig zu lesen. Im Artikel in Hochparterre, das den Preis medial (ein Themenheft erschien) und personell intensiv begleitet (Köbi Gantenbein hat den Jury-Vorsitz inne), steht, dass der Baukörper schlicht sei und die Schräge des Pultdachs auf die Altbauten rundum verweise.
- Zweiter Rang: Kaslab’n Nockberge in Radenthein, Österreich (Architektur: Hohengasser Wirnsberger Architekten, Spittal an der Drau/A) und MPreis Supermarkt St. Martin, Tennengau, Österreich (Architektur: LP architektur, Altenmarkt im Pongau/A)
- Dritter Rang: Casa sociale di Caltron, Cles/I (Architektur: Mirko Franzoso, Cles/I)
Alle Preisträger und Anerkennungen (darunter vier Projekte in der Schweiz) auf www.constructivealps.net.