Photo © Manuel Friederich
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Gesamtsanierung MFH Tscharnerstrasse 19-27

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Location
Bern
Year
2014

Ausgangslage

Die fünfteilige Miethausreihe wurde 1921/22 durch die Gebrüder Louis Architekten aus Bern, als von der Stadt subventionierter, gemeinnütziger Wohnungsbau, errichtet. Es ist ein viergeschossiger, symmetrischer Baukörper mit überhöhtem Mittelhaus unter einem geknickten, ausladenden Walmdach. In der Grundriss-Typologie handelt es sich um Zweispänner mit fünf integrierten nordseitigen Treppenhausanlagen. Strassenseitig liegen wenig begrünte Vorgärten mit originalen Einfriedungen. Im Norden der Parzelle wurden die Vorplätze abwechslungsweise als Kiesplätze und Grünflächen ausgebildet. Die Gebäude sind im Bauinventar Bern Monbijou-Mattenhof als «erhaltenswert» eingestuft. Zudem gehören die Liegenschaften an der Tscharnerstrasse zur Gebäudegruppe E des Bauinventars.

Der bauliche Zustand des Gebäudes ist mangelhaft. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt und weist kein Unterdach auf. Die Estriche werden von den Bewohnern nur noch spärlich genutzt, weil Rinnstellen dies verhindern. Für das Dach besteht dringender Sanierungsbedarf. Die Fassaden und vor allem die Fensterläden aus Holz sind sanierungsbedürftig. Bei der letzten Sanierung im Jahr 1987 wurden Kunststoff-Fenster montiert, welche sich inzwischen an mehreren Orten verzogen haben. Die Küchen und Sanitäreinrichtungen wurden Ende der Achtziger Jahre erneuert und sind nicht mehr zeitgemäss. Die Warmwassererzeugung erfolgt im Moment mittels Elektroboilern pro Wohnung. Die Heizungszentrale der Gasheizung befindet sich im Untergeschoss.

Sanierungsmassnahmen

Die bestehenden Kleinwohnungen an der Tscharnerstrasse 19-27 werden zu Familienwohnungen zusammengebaut und der bestehende Estrich zu Wohnraum ausgebaut. Dabei wird die hindernisfreie Erschliessung der Liegenschaft mit dem Einbau eines neuen Liftes sichergestellt. Die Familienwohnungen erhalten alle einen grosszügigen Balkon als Aussenraum, die Dachwohnungen neue Dachterrassen. Es werden eine energetische Sanierung der Gebäudehülle (Wärmedämmung Kellerdecke, Steildach und Aussenwände Dachwohnungen sowie kompletter Fensterersatz) und der Ersatz der bestehenden Haustechnik realisiert. Die Sanierung erfolgt in drei Etappen von Anfangs Mai 2012 bis Ende Dezember 2013.

Strukturelle Anpassungen

Symmetrisch zum Treppenhaus liegen auf beiden Seiten die Nassräume. Diese Typologie wird beibehalten, sie zeichnet sich auch weiterhin an der Fassade ab. In der Verlängerung eines Nassraums wird der neue Lift eingebaut, dieser erschliesst sämtliche Geschosse.

In den Erdgeschossen bleiben die Kleinwohnungen erhalten, in den Regelgeschossen (1. bis 3. Obergeschoss) werden die bestehenden Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen zu Vier- und Fünf-Zimmerwohnungen zusammengelegt, dabei wird wo möglich die bestehende Baustruktur, insbesondere in der Tscharnerstrasse 19-21 und 25-27, erhalten. Die Dachräume werden zu neuem Wohnraum, in unterschiedlicher Typologie ausgebaut: an den beiden Enden entstehen Wohnungen mit offenen Grundrissen, in der Tscharnerstrasse 21 und 25 je eine 3-Zimmerwohnung und in der Tscharnerstrasse 23 zwei Maisonettwohnungen. Alle Familienwohnungen haben einen Aussenraum in Form eines Balkons oder einer Dachterrasse.

Technische Anpassungen

Sämtliche haustechnischen Installationen werden erneuert. Auf dem Dach wird je eine Photovoltaik- und eine Solaranlage für Warmwasser realisiert.

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