Zugerland der Nachkriegszeit

Manuel Pestalozzi
28. January 2020
18 Projekte werden in aller Breite präsentiert. (Foto: Manuel Pestalozzi)

Heute gilt das Zugerland vielen als edles Pflaster. Der Weg zur Prosperität wurde dem Zentralschweizer Kanton nicht gerade in die Wiege gelegt – er musste sich sein heutiges Image erarbeiten. Die Architektur begleitete diesen Prozess und hat Zeitzeugen hinterlassen, die von Qualitätsbewusststein und Ressourcenreichtum zeugen. Ein Neues Buch des bekannten Autors Michael Hanak ermöglicht einen Blick auf die Nachkriegsmoderne im Kanton Zug. Im Fokus stehen die Jahre 1945 bis 1975 – in Frankreich mit Wehmut les trentes glorieuses genannt. In Zug gibt es keinen Grund zur Wehmut, die glorreichen Jahre setzen sich ja fort; das zeigt eigentlich auch die selbstbewusste Gestaltung des reichhaltigen Bands.

Herausgeber sind das Bauforum Zug und der Zuger Heimatschutz, und vielseitig ist die Auswahl der insgesamt 18 Projekte, die im Buch in grosser Breite vorgestellt werden: Angefangen von der Villa Mijnssen von Fritz Stucky und Rudolf Meuli in Zug über die Teppichsiedlung Herti von Leo Hafner und Alfons Wiederkehr, ebenfalls in der Kantonshauptstadt, bis zum Kesselhaus Papieri in Cham von Rolf Blum aus dem firmeneigenen Baubüro wird eine breite Palette von Bauaufgaben und architektonischen Lösungsansätzen im Detail behandelt. Zwei Gesprächsrunden und ein Essay betten die Projekte in einen allgemeinen Kontext ein. Dieser Kontext beschränkt sich nicht auf die Vergangenheit, auch der Umgang mit diesen Bauten in der Gegenwart wird sehr ausführlich thematisiert. Schliesslich ist dieses Werk ein Plädoyer für die gebührende Wertschätzung dieser architektonischen Perlen, die einen nachhaltigen kulturellen Wert besitzen.

Bewahrt, erneuert, umgebaut

Bewahrt, erneuert, umgebaut
Michael Hanak

22 x 27,3 cm
168 Pages
180 Illustrations
Softcover
ISBN 9783909928545
Edition Hochparterre, Zürich
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