Lichtung

Elias Baumgarten
10. April 2019
Das Zentrum der neuen Parkanlage soll eine monolithische Betonplatte mit Nebeldüsen und einem Wasserfilm bilden. Bild © Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

Unmittelbar neben dem Zürcher Flughafen befindet sich derzeit eine der grössten Baustellen im Kanton: Die riesige Überbauung «The Circle» des japanischen Architekten Riken Yamamoto wird gerade erstellt. Die Arbeiten sind schon weit fortgeschritten. Daneben soll auf dem Hügel Butzenbüel bis kommendes Jahr eine neue Parkanlage entstehen. Den Wettbewerb um deren Gestaltung hat 2017 das Zürcher Studio Vulkan gewonnen. Die Landschaftsarchitekt*innen haben nun Details zum Projekt veröffentlicht und Pläne wie Visualisierungen publiziert. Ihre Anlage soll als «Ruhepol» die nahe Autobahn und den Flughafen kontrastieren.

Natürlich künstlich

Ursprünglich ist der Butzenbüel eine Gletschermoräne, ein Überbleibsel der letzten Eiszeit. Als in den 1960er-Jahren in der Nähe neue Autobahnteilstücke gebaut wurden, kippte man den Aushub kurzerhand auf den bestehenden Hügel. Eine Dekade später wurden dort Bäume angepflanzt, Wiesen und Feuchtgebiete angelegt. Zeitgleich stellte man den Butzenbüel unter Naturschutz. Für das Team von Studio Vulkan ergibt sich daraus die Schwierigkeit, den Wunsch der Bauherrschaft, der Flughafen Zürich AG, nach einer intensiv nutzbaren Parkanlage mit den strengen Anforderungen des Natur- und Waldgesetzes in Einklang zu bringen. Zudem soll der neue Park eine echte Ikone werden – und nicht bloss der riesenhafte Vorgarten des Multikomplexes «The Circle».

Auf der grossen Lichtung zu welcher der Park stilisiert wird, entsteht unter anderem ein Pavillon. Bild © Studio Vulkan Landschaftsarchitektur
Baumring und «Himmelsplattform»

Die Pläne des Studios sehen vor, basierend auf der Entwicklungsgeschichte grossmassstäbliche gestalterische Elemente einzusetzen und eine simple wie verständliche Narration zu stricken. Was bedeutet das? Der Park wird gegen aussen mit einem Ring aus Bäumen abgeschlossen. So wird er zu einer riesigen Lichtung stilisiert. Auf dieser werden sich unter anderem ein Festplatz, ein Pavillon, je eine Feucht- und eine Parkwiese sowie Baumgruppen befinden. Auch eine Standseilbahn ist im Entstehen. Das Zentrum der Anlage aber soll eine «Himmelsplattform» aus geschliffenem Beton auf dem Plateau bilden. Diese «abstrakte horizontale Scheibe» wird, so die Landschaftsarchitekt*innen, mit einem Wasserfilm, der über eine leicht vertiefte Teilfläche rinnen soll, und Nebeldüsen ausgestattet sein. Verschiedene Lichtstimmungen und der Wind, der dort oben oft bläst, sollen dadurch eindrücklich erlebbar werden.

Auch eine Standseilbahn wird gebaut. Bild © Studio Vulkan Landschaftsarchitektur
In der Seilbahnkabine. Bild © Studio Vulkan Landschaftsarchitektur
Situationsplan. Bild © Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

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