Fast schon ein Schnäppchen

Eine 5,5-Zimmer-Wohnung in den Escher-Terrassen (von Hochparterre im Aktuellen Heft treffend und amüsanterweise mit den Feriensiedlungen in La-Grande-Motte verglichen) kostet nur noch 9’940 CHF pro Monat. Davor war sie mit 12’100 Franken auf dem Markt – und blieb leer. Allreal hat deshalb die Mietzinse der Wohnungen in den Escher-Terrassen gesenkt, schreibt Immobilienbusiness. Von den 51 Wohnungen sind 25 noch nicht vermietet, obschon sie seit April auf dem Markt sind, und das bei tief bleibendem Leerwohnungsstand in der Stadt Zürich. «Allerdings wurden die Mieten nur bei jenen Wohnungen reduziert, deren Preise im Vergleich zu anderen, ähnlichen Objekten im Quartier zu hoch angesetzt waren», so Immobilienbusiness. Laut Allreal besteht ein Überangebot an Wohnungen im hochwertigen Preissegment (gemeint sind überteuerte Wohnungen) in Zürich West, deshalb sei man zu diesem Schritt gezwungen gewesen. Verdienen wird man aber bestimmt noch genug bei Allreal.

Trotzdem hätten sich e2a Architekten – bei allem Respekt – einen etwas gekonnteren Entwurf einfallen lassen können, denn das (Investoren-)Wohnhochhaus wirft einen unschönen Schatten auf die restlichen Arbeiten des Zürcher Büros. Das einverleibte Backsteingebäude neben dem Wohnturm mit den zugemauerten Fenstern, das die Probebühne des Opernhauses beheimatet, ist dabei auch kein Lichtblick. Allreal selbst lernt bei diesem Beispiel hoffentlich, dass es noch andere Faktoren für erfolgreiche Wohnungen gibt als «den Markt», und dass Immobilien auch etwas mit Architektur (und Städtebau) zu tun haben (sollten).