Foto © Studio Vulkan Landschaftsarchitektur
Foto © André Herger
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Landschaftspark Rütli

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Standort
Bergwiese Rütli, Seelisberg
Jahr
2012
Bauherrschaft
Bundesamt für Bauten und Logistik BBL
Architektur
Theres Aschwanden, Daniel Schürer, Zürich
Landschaftsarchitektur
Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten
Ökologie
Agrofutura, Frick

Eine neue Interpretation der Freizeitinfrastruktur für ein historisches Landschaftsdenkmal.

Das Rütli, durch den Rütlischwur als "Wiege der Schweiz" berühmt, kommt als Schweizerisches Nationaldenkmal ohne eigentliches Monument aus. Die Landschaft als Ganzes bildet das Denkmal, der berühmte Dreiländerbrunnen und die Rütliwiese sind nur Teile des grösseren Ganzen. Folgerichtig wurde der Ort bereits im 18. Jahrhundert als Landschaftspark gestaltet, der das laut Schiller "unwirtliche Gestade" des Vierwaldstättersees als ideale Landschaft inszeniert. Die sorgfältige, perspektivische Staffelung raumwirksamer Elemente wie Lichtungen und Einzelbäume, Sichtachsen und Follies schuf das Bild einer Voralpenidylle, in der sich die Schweiz wiederfand.

In diesem bedeutungsschweren Kontext trägt das Landschaftsentwicklungskonzept drei Ebenen Rechnung: dem ökologischen Aspekt der vorlapinen Uferlandschaft, dem landwirtschaftlichen Aspekt, aber auch der denkmalpflegerischen Ebene und den daraus folgenden Nutzungsansprüchen zwischen Kultur und Erholung. Mit gezielten Pflegemassnahmen wurden die grundlegende Qualitäten des Parks wiederhergestellt: Wichtige Blickachsen, die verwachsen waren, wurden freigestellt und machen die felsige, voralpine Szenerie und den See wieder sichtbar. Die Kammerung der Landschaft spielt mit der Dramaturgie von Exponiertheit und Verborgenheit, mit der geheimnisumwobenen Atmosphäre, die dem Treffen der Eidgenossen am Rütli anhaftet. Die Landschaft wie auch ihre landwirtschaftliche Nutzung werden bewusst als Teil Szenographie des Landschaftsbildes eingesetzt. Es entstehen Ausblicke, die an die grossen Landschaftsmaler erinnern. Der neu herausgearbeitete Panoramaweg durch diese Landschaft setzt die einzelnen Ausblicke für den Spaziergänger zum "bewegten Bild " zusammen. Die dramaturgische Raumabfolge findet ihre Entsprechung auch in der Differenzierung der Nutzungen: Ihre Verteilung fängt den touristischen Druck auf und verteilt den Andrang geschickt in der Landschaft. Anstelle grosser Gesten setzt die Gestaltung zurückhaltende Zeichen in die malerische Bergromantik der Rütlilandschaft. Wichtigstes Gestaltungselement bleibt die Choreographie des Weges. Einzig am Picknickplatz fügt das Konzept dem Denkmal einen neuen gestalterischen Layer hinzu.

Projektphasen
Landschaftsentwicklungskonzept 2007, Realisation 2010-12

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