Foto © Jürg Zimmermann
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Erweiterung Druckerei Heer

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Jahr
2006

Mit der Anschaffung einer neuen Druckmaschine benötigte die Heer Druck AG eine Erweiterung ihres Betriebes. Zur Verfügung stand die Parzelle südlich des bestehenden, komplex gewachsenen Firmen-Konglomerates. Die Umgebung zeigt das Bild einer typischen Wohn- und Gewerbezone, wie sie in vielen Schweizer Landgemeinden anzutreffen ist.  

Die ländlichen Nutzbauten - Ställe, Gartenhäuser, Industriehallen mit Satteldächern und Vordächern – gaben die Grundform der neuen Produktionshalle vor. Sie ist als kraftvoller, eigenständiger Neubau ausgebildet, der mit Durchgängen an die bestehenden Produktionsräume andockt. Erfüllt werden konnten dadurch die betrieblichen Anforderungen der Anbindung des Neubaus an die bestehenden Produktionsbauten und auch die Vorgabe, den Betrieb während der Bauzeit nicht einzuschränken.

Die maximale Ausnützung der Parzelle und der minimale Abstand zu den bestehenden Produktionsanbauten ergibt ein gutes Grundflächenverhältnis der Halle. Damit können in betrieblich optimaler Weise zwei Druckmaschinen in Längsrichtung platziert werden. Das Zurücksetzen der Halle aus der Häuserflucht schafft einen grossen, repräsentativen Vorplatz – eine starke Geste im Kontext.  

Eine grosse Herausforderung im Entwurfs- und Projektierungsprozess bestand darin, eine einfache Nutzbaute zu realisieren, die gleichzeitig Bedeutung und Renommée der Heer Druck AG und des Niggli Verlags zum Ausdruck bringt.  

Ausgangspunkt des Prozesses war das Bild der neuen Druckmaschine in ihrer Halle, die wie ein eleganter Sportwagen in einem eindrucksvollen Showraum präsentiert wird. Die imposante Maschine steht auf einem orange leuchtenden Boden, der sich im Beton der wuchtigen Tragstruktur spiegelt und den ganzen Raum in einen warmen, orangen Schimmer hüllt. Die Tragstruktur, welche das Gebäude dominant prägt, wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Bauingenieur entwickelt. Der stützenfreie Raum wird durch Betonquerträger überspannt, die im Innern einen symmetrischen Giebel bilden und den Raum ähnlich einem offenen Dachstock überhöhen. Durch ihre Rhythmisierung gliedern sie den Raum in Bereiche und definieren die Setzung der Öffnungen und Durchgänge. In Längsrichtung sind an den Trägern Betonblenden eingehängt, welche  als  Dachpfetten dienen und im Eingangsbereich nach aussen als Träger des grossen Vordaches in Erscheinung treten. Die Halle ist gegen ihre Umgebung hin geschlossen. Dies minimiert die Emissionen des Betriebs auf die angrenzenden Wohnbauten. Das Tageslicht fällt durch Oblicht-Streifen in die Halle und inszeniert das Tragwerk.

Im Untergeschoss, das als Lagerfläche dient, erinnert der in einem hellen Blau gehaltene Boden an einen ruhenden See, auf dem die Palette mit dem Papier gestapelt sind.

Für die Fassade werden verschiedene Grautöne gewählt, welche sich in ihren Tonalitäten gegenseitig reflektieren. Die Idee der Einteilung der Fassade ist an die auf Buchrücken aufgedruckten Strichcodes, die sogenannten ISBN-Codes, angelehnt. Diese Codes werden in der Industrie als Schrift, als Informationsträger, verwendet. Sie machen im Äussern der Produktionshalle der Heer Druck AG erkennbar, was im Innern produziert wird.

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