Wohngruppe für Demenzkranke Sternmatt
Luzern
- Architekten
- MMJS Jauch-Stolz Architekten AG
- Jahr
- 2007
Die geschützte Wohngruppe für Demente ist für die Schweiz in dieser Art ein Pilotprojekt. Anstelle einer Unterbringung in einer Abteilung in einem Alters- und Pflegeheim werden die Patienten in einer WG-ähnlichen Wohnsituation gepflegt. Dabei wird keine Unterscheidung in einzelne sogenannte „Welten“ vorgenommen, sondern die Bewohner bleiben vom Anfang an bis zu ihrem Tod im selben Zimmer. Im Rahmen dieser Wohnsituation wird eine eigentlich familienähnliche Umwelt geboten. So lange es geht, werden die verbliebenen Kompetenzen der Bewohner aktiviert und der verbleibende Rest an Autonomie so weit wie vertretbar unterstützt. So werden die Patienten zB in das tägliche Kochen des Mittagessens mit eingebunden, oder sie werden zum Einkaufen mitgenommen. Den Patienten, die an dieser für Sie und auch für die Angehörigen tragischen Krankheit leiden, wird eine würdevolle Lebensendzeit ermöglicht.
Demenz ein Krankheitsbild, das sich phasenweise verändert und von Jedem individuell erlebt wird. Das Haus ist deshalb eine Art Bühne, auf der sich die Bewohner in allen Phasen wohl fühlen sollen. Im Grundriss äussert sich dies so, dass es keine Korridore oder Sackgassen gibt. Die Räume sind spiralartig um einen Nasszellenkern aufgereiht und fliessen ineinander über. Der Tages- und Sonnenverlauf sind im Gebäudeinnern direkt erlebbar: Die Aufenthaltsbereiche fächern sich von Osten, über die individuellen Zimmer im Süden zu den Aufenthaltszonen im Westen, wo auch der Balkon vorgelagert ist, zur Küche im Norden auf. Über den zentralen Platz vor der Küche findet auch der Brückenschlag zur Sternmatt 89 statt. Von der äusseren Gestaltung wird die Sternmatt 91 ein Ensemble mit dem Mutterhaus.
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