Zwei Wohnhäuser

Wenige Kilometer westlich von Basel liegt Schönenbuch, wo alte Fachwerkhäuser und weidende Kühe die Landschaft prägen. Die Verheissung des Landlebens in Stadtnähe macht das Bauland hier rar. Trotzdem stiess der Architekt hier auf ein leer stehendes Bauernhaus mit Scheunen und ersetzte die Anlage durch zwei ‹Wohnscheunen›. Der Entwurf greift die traditionelle Bauweise der Sundgauer Höfe auf. Von aussen zeigen diese die typische Fichtenlattenverschalung, ihr Innenleben bietet komfortables, helles, ökologisches Wohnen für Familien. Der Kubus und die Fassadengestaltung spiegeln die Bauten der Umgebung, die verwittert und schief sind. Deshalb weichen Traufe und einzelne Innenwände drei Grad von der Mittelachse ab. Die Verschalung bildet eine einheitliche Front, durchbrochen von den flächenbündigen Schiebeläden vor den Fenstern. Die vertikalen Latten wurden nicht plan nebeneinander verbaut, sondern versetzt. So wurde früher die Luft­zirkulation in der Scheune gewährleistet. Der Architekt nutzt die Spalten als Gestaltungselement und erzielte so spannende Schattenbilder im Inneren. Die Holzständerbauweise mit dazwischenliegender Isolation ist ökonomisch und lässt das Haus atmen. Carmen Eschrich