Wohnwertsteigerung durch Anbau
Die drei Mehrfamilienhäuser an einer Ausfallstrasse, 1939 und 1943 gebaut, waren zwar noch gut erhalten, aber ihre Grundrisse waren eng und die Lärmbelastung hoch. Die Mieterstruktur verschlechterte sich, der Investor verlangte Familienwohnungen mit heutigem Standard und einer Kapitalrendite von 6,5 Prozent. Die Lücken zwischen den Häusern wurden zugebaut, vor die Gartenfassaden Anbauten gesetzt, Dachgeschosse ausgebaut, eine Garage im Garten versenkt. Soweit es ging, blieben die Altbauten erhalten; kein Lift zerreisst die Balkendecken, die qualitätsvollen Schreinerarbeiten und die Riemenböden wurden sorgfältig in Stand gestellt. Die Anbauten nützen die Höhendifferenz zwischen Garten und Hochparterre geschickt aus, sie wird auf zwei Geschosse aufgeteilt und damit sind die neuen Wohnzimmer drei Meter hoch. Der wahre Luxus heisst Raum, der durch die fünf Stufen Höhendifferenz vom Alt- zum Neubau noch betont wird. Was auf dem Grundriss kritisch aussieht, ist in Wirklichkeit grosszügig und hell. Auch die Gartenhöfe sind überraschend weit, es gibt einen Massstabssprung zwischen den Bauten von 1939 und 2005. LR
Wohnwertsteigerung
durch Anbau
2005
Mehrfamilienhäuser
Schaffhauserstr. 155–165
Winterthur
Bauherrschaft
Gesellschaft für Erstellung
billiger Wohnhäuser
Winterthur
Architektur
denkwerk
Architekten GmbH
Winterthur
Joachim Mantel und
Veronika Martin Mantel
BGF alt
2332 m2
BGF neu
4635 m2
Gesamtkosten
(BKP 1–9)
CHF 11,5 Mio.