Werkhof mit Verwaltung
Eigentlich hätte es ein Bau aus Sichtbeton werden sollen. Doch kaum war der Wettbewerb für den Werkhof bei Ilanz entschieden, verkündete die Regierung in Chur ihr Programm, Holz als Bau- und Brennstoff zu fördern. Und also musste Robert Albertin seinen Werkhof umzeichnen. Nur noch die Stützen, Decken und das Treppenhaus sind betoniert. Der Werkhof ist eine grosse Garage mit Abstellraum, Wasch- und Flickstationen, eine Halle für die Autoprüfer, Zimmer für die Fahrprüfungen, und auch die Förster sind hier untergebracht. Die Krone setzt dem Bau die Fassade auf: Sie ist über hundert Meter lang und mit Schindeln aus Lärchenholz verkleidet. Stück für Stück von Hand gespalten und dreilagig übereinander genagelt. Die Schindel ist ein vornehmes Bauteil. Einst zierte sie die Schaufassaden der Wohnhäuser besserer Leute oder öffentliche Gebäude. So bleibt ein Schluss: Ein Werkhof ist ein Herrensitz unserer Lebensform. Hier sind die Schneefräsen und -pflüge, die Unimogs und Aebitransporter untergebracht, mit denen die Arbeiter dafür sorgen, dass die automobile Gesellschaft automobil bleibt. GA
Fotos: Heinrich Helfenstein
Werkhof mit Verwaltung
2003
Via Crappa Grossa 14
Ilanz
Bauherrschaft
Kanton Graubünden
Architektur
Albertin und Zoanni
Chur
Schindeln
Patrick Stäger
Untervaz
und Otto Köhle
Ilanz
Projektwettbewerb
1999
Energie
Minergie-Standard
Gesamtkosten
CHF 13,6 Mio.