Elephant House Zurich Zoo
Natur-Konstruktion
Markus Schietsch Architekten recently completed the new elephant house at the Zurich Zoo, Switzerland. The architects choose three drawings and seven photos and answer some of our questions.
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das Besondere lag darin, eine Architektursprache zu entwickeln, in der Architektur und Landschaft symbiotisch miteinander in Beziehung stehen. Die ikonographische Dachschale aus Holz bildet dabei die atmosphärische Hülle für die Landschaft im Inneren des neuen Elefantenhauses, und fügt sich in ihrer äusseren Erscheinung in die parkartigen Aussenanlagen ein.
Neben den spezifischen Anforderungen, die das Bauen für Elefanten stellt, ging es darum, dass die Besucher diese erhabenen Tiere in einer ihrem natürlichen Lebensraum nachempfundenen Umgebung erleben, und dass das Gebäude zu einem Teil dieses Naturerlebnisses wird.
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Im Entwurfsprozess haben wir uns von einer Vielzahl an Strukturen aus der Natur inspirieren lassen, um eine bildhafte «Naturkonstruktion» zu entwickeln. Dabei ging es nicht darum, Elemente aus der Natur in eine gebaute Struktur zu übersetzen, sondern eine Architektursprache zu finden, die beim Besucher Assoziationen mit der Natur hervorruft.
Wichtig war uns vor allem auch die atmosphärische Wirkung im Innenraum: Wie durch ein Blätterdach wird das Sonnenlicht durch die filigrane Dachstruktur gefiltert und erzeugt ein Licht- und Schattenspiel aus veränderlichen Lichtstimmungen mit spannungsvollen Kontrasten.
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Der ursprünglich leicht abfallende Hang des Klosterfeldes wurde als felsige Abbruchkante gestaltet, an deren Fuss sich eine weitläufige Landschaft mit dichter Vegetation erstreckt, in die das neue Elefantenhaus eingebettet ist.
Das Dach fügt sich als flache, freigeformte Schalenkonstruktion in die Landschaft ein. Es löst sich in eine netzartig transparente Struktur auf, die in ihrer organischen Gestalt Bezüge zum umgebenden Wald herstellt.
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Der Entwurf des Elefantenhauses mit seiner organischen Formensprache ist aus dem spezifischen Kontext der Zoolandschaft entwickelt und damit sicherlich einzigartig. Allen unseren Projekten gemein ist aber die Suche nach einer kontextuellen und auf die jeweilige Aufgabenstellung sowie die jeweiligen Bedürfnisse der Nutzer zugeschnittene Lösung mit individuellem architektonischen Ausdruck.
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Schon im Wettbewerb war die Dachkonstruktion als Holzschale konzipiert. Realisiert wurde die freigeformte und über 80m freispannende Dachschale aus drei Lagen Dreischichtplatten, die auf der Baustelle über ein Lehrgerüst in Form gebogen und vernagelt wurden, wobei die zahlreichen unregelmässigen Öffnungen nachträglich ausgeschnitten wurden.
Elefantenhaus Zoo Zürich, KAENG KRACHAN Elefantenpark
2014
Zürich ZH
Auftragsart
Zweistufiger Projektwettbewerb
Bauherrschaft
Zoo Zürich AG
Architektur
Markus Schietsch Architekten GmbH, Zürich
Projektleiter: Philipp Heidemann
Projektteam: Markus Schietsch, Alke Misselhorn, Sarah Birchler, Nadine Jerchau, Binta Anderegg, Michael Bayr, Clemens Klein, Davide Massaro, Marianne Rüger, Vanessa Schmitz
Fachplaner
Walt + Galmarini AG, Zürich
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH, Zürich
Vetsch Partner Landschaftsarchitekten AG, Zürich
TriAir Consulting AG, Jona
Schmidiger + Rosasco AG, Zürich
Bauleitung
Walt + Galmarini AG, Zürich (Hülle)
Fischer Architekten AG, Zürich
Kosten Gesamtanlage
CHF 53 Mio.
Gebäudevolumen
68’000 m3
Fotos
Dominique Marc Wehrli
Markus Schietsch Architekten