Kupferhaut mit Farbnischen Wohnhaus
Die Löwengasse in Malans überrascht mit dem Nebeneinander von alter und neuer Bausubstanz. Der Churer Architekt Jon Ritter hat hier einen alten Stall durch ein dreigeschossiges Wohnhaus ersetzt. Wo früher verwittertes Holz war, reflektiert heute eine matte Haut aus Kupferbahnen den Bündner Himmel. Mit dieser Spiegelung fügt sich der vermeintliche Fremdkörper wie selbstverständlich in die historische Umgebung ein. Die Verwitterung der Oberfläche beschleunigt diese Annäherung noch, umso mehr, als der Architekt das Regenwasser über die Fassade ablaufen lässt. Der Verwitterungsprozess inspirierte das Farbkonzept: Körperhaft leuchtendes Hellgrün quillt bei Sonnenlicht durch die Öffnung in der Nordfassade. Die grün lasierten Betonwände umgeben ein Atrium, das Terrassenzimmer im ersten Stock und zugleich Lichtschacht fürs Erdgeschoss ist. Auf der Südseite schmücken eine Dachöffnung und der Blick auf die Bergwelt die grosse Loggia im Obergeschoss. Unterhalb, im unverkleideten Teil des Sockels, liegt die Garageneinfahrt; in silbrig schimmerndem Rosa gestrichen, erscheint sie selbstbewusst und zugleich verletzlich. Sibylle Prestel
Wohnhaus
Malans
2006
Bauherr
A. Stauffer und A. Meier
Malans
Architektur
Architekturbüro Ritter Jon
Chur und Vaduz
Anlagekosten
1,2 Mio CHF
(BKP 1–9)
Gebäudekosten
688.–CHF
(BKP 2/m³)