Hell-dunkel, voll-leer - Michaelschule
Die Erweiterung der heilpädagogischen Sonderschule in Winterthur antwortet auf die expressive Achtzigerjahre- Architektur des Altbaus mit einem leichten, mit Holz verkleideten Kubus. Ein weites Vordach zeigt den Eingang an. Dahinter liegt das Entree, eines von zwei ‹Verteilzentren›. Es ist der Auftakt zu einer feinsinnigen, auf die Schüler der Michaelschule ausgerichtete Material- und Farbreise. Die Führung übernimmt der rostrot leuchtende Kunststoffboden, er zieht den Besucher den schmalen, 36 Meter langen Mittelgang hinunter. Hell ausgeleuchtete, mit naturbelassenen Duripaneelplatten ausgefütterte Nischen wechseln sich mit dunklen anthrazitfarbenen Wandblöcken ab. In den Rücksprüngen befinden sich die Eingänge zu den Klassenzimmern. Spannend sind die Gegensätze: Der Gang ist eher introvertiert und ‹kalt›, die Klassenzimmer sind ‹warme›, nach aussen orientierte Holzschatullen. Kleines, aber feines Detail: In einigen Zimmern gehen die Fenster bis an den Boden. Die Lehrer schieben sie über Mittag zur Seite und verleihen so den Klassenzimmern einen Hauch Veranda und Wohnlichkeit. HÖ
Heilpädagogische Michaelschule
2007
Florenstrasse 11
Winterthur / ZH
Bauherr
Stadt Winterthur
Architektur
Dahinden und Heim
Winterthur
Kunst und Bau
Theo Spinnler
Winterthur
Baukosten
6,35 Mio CHF
(BKP 1–9)