Ein Grosser und acht Kleine- Schulanlage
Fotos: Roger Frei
Turnhallen sind grosse Bauvolumen, fast zu gross für die kleine Schweiz. Darum werden diese Kisten oft im Boden versenkt. Die Belichtung besorgen dann Oberlichter: bündig in die Decke eingelassene kleine Kuppeln oder gleich ganze Häuser. So geschehen in Rüschlikon, wo die Schulanlage ‹Dorf› mit einer Mehrzweckhalle und einem neuen Schulgebäude erweitert worden ist. Die jungen Zürcher Architekten Raphael Schmid und Christoph Ramser begegnen diesem ‹Unsichtbarmachen der Architektur› offensiv, indem sie den Pausenplatz auf dem Dach der Halle zu einem Bestandteil der Hallenbelichtung machen. Sechs kleine Häuschen mit Satteldach und grossen Fenstern - so wie sie auf Kinderzeichnungen oft aussehen - bringen das Licht in die zwölf Meter tiefer liegende Turnhalle. Zwei weitere Gebäude sind Geräteschopf und Windfang. Zusammen bilden sie einen fein komponierten Pausenplatz, der sich für ‹Versteckis› anbietet. An das Windfanghäuschen angedockt ist der grössere Neubau mit dem Raum für den Mittagstisch, mit den Therapiezimmern und den Büros der Schulverwaltung. Die neuen Klinkerfassaden sind weiss geschlämmt. Der unbestrittene Chef vor Ort bleibt das alte Primarschulhaus im Zentrum der Anlage, ihm haben sich die Neubauten unterzuordnen. Caspar Schärer
Erweiterung Schulanlage
Rüschlikon
2006
Bauherr
Schulpflege Rüschlikon
Architektur
Ramser Schmid Architekten
Zürich
Baukosten
ca. 14 Mio CHF
(BKP 1–5)