Bewohnter Eisberg - Einfamilienhaus
Wie ein milchig schimmernder Eisberg treibt das dreigeschossige Einfamilienhaus am Hang beim Dorfeingang von Tägerwilen. Das Haus tanzt aus der Reihe, denn es ist lang, zweimal geknickt und an den Enden spitz zulaufend. Das Baumaterial ist den Treibhäusern in der Ebene entlehnt: Stegplatten aus Polycarbonat und ein Dach aus Chromnickelstahl verkleiden die Struktur aus Betondecken, Stahlstützen und Leichtbauwänden. Die Parzelle wurde nicht terrassiert, sondern die ursprüngliche Geländeneigung wurde nach dem Bau wiederhergestellt. Auch im Innern sind die Materialien unveredelt und lenken darum nicht vom Raumfluss ab. Zuunterst befindet sich das Atelier, von dem aus eine offene Treppe ins Wohn- und dann ins Schlafgeschoss führt. Das Gebäude ist gerade breit genug, dass neben Tisch und Bett noch Platz bleibt, um zu den beiden ein- und zweigeschossigen Wintergärten an den Gebäudeenden zu gelangen. Wer im Haus steht, fühlt sich dennoch frei, denn die lang gestreckte Form und die Fenster auf den beiden sich gegenüberliegenden Längsseiten erzeugen eine grosszügige Offenheit. Sie bringen jedem Raum Licht aus dem Süden und Aussicht gegen Norden über das Bodenseebecken und die dahinterliegenden Hügel. Manuel Joss
Die Treppen liegen nicht übereinander, sondern führen die Bewohner kreuz und quer durch das ganze Haus.
Einfamilienhaus
Tägerwilen
2006
Bauherr
Béatrice Fischer
Tom Werner
Tägerwilen
Architektur
Dieter Gysin
Basel
Anlagekosten
765 000.– CHF
(BKP 1–9)