Zwischen Kunst und Politik

Inge Beckel
14. Dezember 2016
DDR-Moderne auf einem Wandteppich. Bild: aedes.arc.de

Der künstlerisch gestaltete Wandteppich gehört seit den frühen Hochkulturen zur repräsentativen Ausstattung fürstlicher Höfe und kirchlicher Institutionen, schreiben die Ausstellungsverantwortlichen. Und dass sich ab dem 19. Jahrhundert auch Architekten wie Gottfried Semper, Adolf Loos oder Le Corbusier mit Wandteppichen auseinandersetzten. Nur wenigen aber ist die ganz eigene Geschichte des Bildteppichs in der DDR mit Motiven aus dem politischen Leben, Sportereignissen und dem Arbeitsalltag der Deutschen Demokratischen Republik bekannt.

In der Ausstellung. Bild: aedes-arc.de

Bemerkenswert ist auch die Entdeckungsgeschichte dieser Kulturschätze. Die Bildteppiche lagen unter dem Dach der von Carpet Concept nach der Wende weitergeführten Webfabrik Münchenbernsdorf in der DDR und wurden erst vor kurzem von Thomas Trenkamp, Geschäftsführender Gesellschafter von Carpet Concept, entdeckt und jetzt zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Die 32 gezeigten Wandteppiche geben nicht nur einen Einblick in die Propaganda der DDR, sie machen auch die hohe Kunstfertigkeit und webtechnische Qualität deutlich.

Bis zum 19. Januar 2017 im Aedes Architekturforum in Berlin.

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