Wichtige Weichenstellung für das Attisholz-Areal
Manuel Pestalozzi
15. Dezember 2021
So soll es auf dem Attisholz-Areal dereinst aussehen. Aus der Industrieanlage wird in den nächsten Jahren eine kleine Stadt. (Visualisierung © Raumgleiter AG)
Der Regierungsrat des Kantons Solothurn hat die Nutzungsplanung für das Attisholz-Areal in Riedholz genehmigt. Damit ist eine wichtige Hürde für die Verwandlung der einstigen Industrieanlage in ein attraktives Quartier genommen.
130 Jahre lang wurde auf dem recht pittoresk gelegenen Attisholz-Areal direkt an der Aare industriell Cellulose produziert. 2008 wurde der Betrieb der ausgedehnten Anlage dann eingestellt. Sie wurde zu einer der grössten Industriebrachen der ganzen Schweiz. Seit Ende 2016 arbeitet die aktuelle Eigentümerin, die Halter AG, zusammen mit der Standortgemeinde Riedholz und dem Kanton Solothurn daran, das Areal für zukünftige Generationen einer neuen Nutzung zuzuführen. Seit seiner Öffnung vor drei Jahren sind schon zahlreiche neue Angebote auf dem Gelände entstanden: Es locken Konzerte in der Attisholz-Arena, wechselnde Ausstellungen, Street-Art, Restaurants und nicht zuletzt grosszügige Freiräume. Eine zusätzliche Attraktion in unmittelbarer Nachbarschaft ist der Uferpark Attisholz vom Büro mavo Landschaften am gegenüberliegenden Flussufer, in dem die industrielle Vergangenheit in Szene gesetzt wird. Neben weiteren öffentlichen Boulevards, Promenaden und Plätzen sollen auf dem 170000 Quadratmeter grossen Gelände in mehreren Etappen 500 Arbeitsplätze und 1200 Wohnungen entstehen.
Nun hat die Halter AG mitgeteilt, dass der Regierungsrat des Kantons Solothurn die Nutzungsplanung genehmigt hat. Sie sieht auf dem Areal, wie eben angetönt, Wohnungen, Arbeitsplätze und Freizeiteinrichtungen vor. Vorausgegangen sind dieser Genehmigung eine Vorprüfung, ein Mitwirkungsverfahren sowie die öffentliche Auflage der Nutzungsplanung.
Nun können die nächsten Schritte in Angriff genommen werden. Der Studienauftrag «Freiraum» für Teams um Landschaftsarchitekt*innen ist bereits in vollem Gang. Die Resultate werden im Februar 2022 vorliegen. Darüber hinaus wird auch die Planung der Verkehrswege, der Gemeindebauten, also einer Schule und einer Kita, und der Einrichtungen für Ver- und Entsorgung vorbereitet.
Besonders interessant ist an diesem grossen Umnutzungsprojekt seine relative Abgeschiedenheit und die vergleichsweise ausgeprägte Naturnähe; die Anlage befindet sich nicht nur direkt am Wasser, sie steht auch auf einer Lichtung und ist von einem grösseren Waldgebiet umgeben. Es wird daher ein eigenständiges, in sich abgeschlossenes Quartier entstehen, das seinen Bewohner*innen direkt am Ort viel bietet.