Überall unbedingt hoch?
Manuel Pestalozzi
26. September 2017
Bilder: DFA
Es fragt sich, ob Manhattan wirklich darauf gewartet hat: Das Architekturbüro DFA aus New York schlägt für den Central Park einen Holz-Aussichtsturm vor. Er soll gleich auch noch das Wasser des Jacqueline Kennedy Onassis-Reservoir reinigen.
Das Projekt wäre mit mehr als 200 Metern die höchste Holzstruktur der Welt. In den Augen seiner Schöpfer würde er die «Prinzipien von Architektur, Erholung, Biegsamkeit und Tourismus» miteinander kombinieren. Als Strandort denken sie an des Ufer des Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir, einem rund 43 Hektaren grossen künstlichen, eingezäunten See, der manche vielleicht aus dem Film «Marathon Man» kennen. Er enthält angeblich eine Billion Gallonen an verschmutztem Wasser.
Der Holzturm soll nicht nur bestiegen werden können sondern auch eine Windturbine tragen, die sich um eine vertikale Achse dreht. Der generierte Strom würde nach dem Kalkül des DFA-Teams ausreichen um das Wasser zu reinigen und das Publikum zur Aussichtsplattform zu befördern. Ist der See sauber, wirde der Turm wieder abgebaut. So schön die Idee ist, der Standort Central Park wirkt unangemessen. Seine Aufgabe besteht schliesslich darin, eine Lichtung im Wolkenkratzerwald zu sein und einen ungestörten Blick auf den freien Himmel zu erlauben. So wäre dieser Turm wohl in jeder Hinsicht zuviel des Guten.