Saniertes «Walhalla»

Manuel Pestalozzi
13. Oktober 2019
Das vergrösserte Geschäftshaus «Walhalla» mit dem gleichnamigen Hotel (Foto: Patrick Armbruster)

Die Versicherung fasst sich wirklich kurz: Die Sanierung des Gebäudes beim Bahnhof St. Gallen dauerte rund ein Jahr. Im Rahmen der Arbeiten wurde das gleichnamige Hotel «Walhalla» im Gebäude komplett saniert und erweitert. Neu umfasst das Hotel 100 Hotelzimmer und grosszügige Seminarräume. Im Erdgeschoss entstand ein neues Gastronomieangebot. Der Südteil des Hauses bietet Platz für Praxisräume, die bereits vermietet sind.

Wer legte Hand an das Haus, in dem Mitte der 1960er-Jahre der bedeutende St.Galler Architekt Heinrich Graf das Interieur des Erdgeschosses im Hotelbereich gestaltete, heute eines der wichtigsten Innenarchitektur-Denkmäler der Stadt? Von AXA ist dazu nur zu erfahren, dass sie über 30 Millionen Franken in die Sanierung und den Ausbau des Gebäudes investierte und dass die Arbeiten die als Nachfolgerin der Priora auftretende Generalunternehmung Eiffage Suisse durchgeführt hat. Effiage Suisse erwähnt das Projekt ausführlich in ihrer Firmenzeitschrift, ebenfalls ohne Erwähnung beteiligter Architekturbüros.

Eine kurze Internetrecherche ergibt, dass Bollhalder Eberle Architektur aus St.Gallen die Sanierung auf ihrer Website als Wettbewerbsprojekt präsentiert. Demnach hat das Büro 2016 einen von AXA ausgeschriebenen Wettbewerb für die Hotelsanierung gewonnen. Auf Anfrage teilt Bollhalder Eberle mit, das Büro habe das Projekt nur in den ersten Planungsphasen begleitet. Die weiteren Planungsphasen wurden durch andere Planer weitergeführt. Als Redaktor*in würde man sich bei Pressemitteilungen zu grösseren Projekten mit baukultureller Relevanz eine klare, unmissverständliche Autor*innennennung wünschen.

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