Rotschuo
Manuel Pestalozzi
24. Februar 2020
In der Rotschuo-Bucht soll verdichtet werden – doch gegen das Vorhaben regt sich Widerstand. (Foto: Schwyzer Heimatschutz)
Die Rotschuo-Bucht am Vierwaldstättersee ist idyllisch gelegen und entsprechend begehrt. Gegen die Privatisierung eines grossen Teils wehren sich der Schwyzer Heimatschutz und dessen Dachverband, der Schweizer Heimatschutz, mit einer Beschwerde beim Regierungsrat.
Der abgelegene Weiler Rotschuo befindet sich unterhalb der Strasse zwischen Gersau und Vitznau am Vierwaldstättersee. In der dortigen Bucht befinden sich nur wenige Häuser, darunter ein Hotel und eine Jugendherberge. 2011 verkaufte die Gewerkschaft Unia das Hotel an Rudolf Stump, den früheren Verwaltungsratspräsidenten der Hero AG, der inzwischen das ehemalige Restaurant «Kreuz», das im Osten der Bucht liegt, zu seinem Privatwohnsitz umbauen liess.
Zwischen Hotel und Restaurant stehen einige feingliedrige, gut in die Landschaft eingebettete Holzhäuser. Ein neuer Gestaltungsplan soll die Erstellung grossvolumiger Ersatzneubauten zulassen. Es wird eine Beeinträchtigung der Bucht befürchtet. Das Vorhaben befindet sich im BLN-Schutzgebiet 1606 «Vierwaldstättersee mit Kernwald, Bürgenstock und Rigi». Trotzdem wurde bis anhin kein Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) beziehungsweise der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege (EKD) eingeholt, was dringend nachzuholen wäre. Dies ist denn auch die hauptsächliche Forderung, die den Heimatschutz zur Beschwerde bei der Regierung veranlasst hat. Kritisiert wird auch die Privatisierung des Uferbereichs, wie sie von der Rotschuo Immobilien AG und der El Escondite Immo AG gewünscht und vom Bezirk Gersau bewilligt wurde.