Richard Rogers-Fellows aus der Schweiz
Manuel Pestalozzi
8. Januar 2018
Drei Monate können die Fellows in diesem Pavillon ihren Studien nachgehen. Bild: Screenshot www.richardrogersfellowship.org
Eine Wissenschaftlerin und zwei Wissenschaftler aus der Schweiz dürfen dieses Jahr das Wimbledon House von Richard Rogers für das Vorantreiben ihrer Studien nutzen.
Der Glaspavillon in Londons Stadtteil Wimbledon wurde vom Architektenpaar Richard und Su Rogers 1967 für Richard Rogers Eltern gebaut. Es blieb stets in Familienbesitz und wurde anfangs des Jahrtausends vom Richard Rogers Charitable Settlement der Harvard Graduate School of Design vermacht. Diese quartiert im Rahmen der Richard Rogers Fellowship jeweils für drei Monate je zwei Doktorierende oder Postdoktorandinnen respektive -doktoranden dort ein. Nebst dem Aufenthaltsrecht erhalten sie USD 10000 in bar, auch die Reisekosten werden übernommen.
Das diesjährige Springfellows-Paar kommt aus Zürich. Architektin und Historikerin Irina Davidovici arbeitet an einer Arbeit mit dem Titel «Housing as Urban Commons: Social Practices for Collective Dwelling» (frei übersetzt : Wohnbau als urbane Allmend: Konzepte für gemeinschaftliche Unterkünfte). Den Pavillon teilt sie mit Peter Buš, der sich nach einem Architekturstudium in der Slowakei auf das digitale Umfeld bei der Gestaltung konzentrierte und beim iA Chair of Information Architecture der ETH Zürich engagiert ist. «Large-scale Urban Prototyping for Responsive Urban Environments: Towards Distinctive and Customized Future Cities», heisst die Studie, die er (in einem Fachgebiet, in dem die deutsche Sprache nichts zu suchen hat) in Wimbledon bearbeitet.
Als «Zürcher» wird auch einer der Summerfellows präsentiert: Der urbane Stratege Alexis Kalagas stammt ursprünglich aus Sydney und beteiligt sich am Urban Think Tank der ETH Zürich. Seine Arbeit wird sich mit dem Immobilienmarkt am Pavillonstandort auseinandersetzen: «Deflating the London Bubble: Non-Profit Housing Strategies». Auch der andere Summerfellow, Aleksandr Bierig aus Cambridge, United States, befasst sich mit gestaltungsrelevanten Aspekten am Standort London, in diesem Fall aus einer wirtschaftshistorischen Warte.