Preisgekrönte Alpenarchitektur

Laut Juryurteil setzen die prämierten Projekte auf je eigene Art die Vorgabe der Ausschreibung, bei Sanierungen und Neubauten ihre ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, kompromisslos um. Wie schon bei der ersten Ausschreibung erhielten Projekte aus dem Vorarlberg besondere Beachtung. Daneben entstanden auch in den anderen Ländern des Alpenraums Bauten, die mit ihren Energiewerten, aber auch durch den Einsatz einheimischer Materialien wie Holz, Stroh, Lehm oder Stein von weitsichtigem Handeln zeugen.

Das Agrarbildungszentrum Salzkammergut in Österreich erhielt den ersten Preis. Die Architekten erweiterten die bestehende L-Form zu einem quadratischen Gebäude mit Innenhof. Die Fassade aus heimischer Weisstanne zieht sich vom Sockel bis zum Dach, grosse Fenster bringen Licht ins Innere. Auch in den Innenräumen findet sich das unbehandelte Weisstannenholz - Stühle, Schränke und Regale sind daraus gefertigt. Die Fassade ist mit Zellulose und Schafwolle isoliert und macht das Ausbildungszentrum zum Passivhaus.

Den zweiten Preis erhielt das 250 Jahre alte Wohnhaus der Familie Brugger im vorarlbergischen Bartholomäberg, das behutsam saniert wurde. Das Mehrzweckzentrum Rinka in Slowenien wurde mit dem dritten Preis ausgezeichnet, denn es baut laut Urteil der Jury den Ort weiter, fördert die Wirtschaft und stärkt das Sozialkapital.

​Für den mit 50 000 Euro dotierten Architekturpreis «Constructive Alps» konnten sich Architekten und Architektinnen mit Bauten bewerben, die sowohl ästhetische Anforderungen als auch Kriterien der Nachhaltigkeit zu erfüllen hatten. Auf die Ausschreibung gingen vierhundert Bewerbungen aus dem ganzen Alpenraum ein – doppelt so viele wie bei der ersten Ausschreibung im Jahr 2010.