Maschine für Maschinen: Waldrap Architekten bauen Museum im Gewerbegebiet

Manuel Pestalozzi
30. November 2021
Geparkt wird auf dem Museum, die Zufahrt zum Parkdeck erfolgt über eine Rampe. (Visualisierung: Waldrap Architekten)

Zur Sammlung der Stiftung Enter zählen Radios, TV-Geräte, Studiotechnik und viele weitere Objekte der Kommunikationstechnologie. Der heutige Museumsstandort beim Bahnhof Solothurn wurde im Jahr 2011 in Eigenregie um- und ausgebaut. Doch nun muss er aufgegeben werden, denn für neue Bahnanlagen des Unternehmens Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS) wird mehr Platz benötigt. Als Ausgleich entsteht ein Neubau im Gewerbegebiet der Gemeinde Derendingen, die westlich von Solothurn liegt. Der Entwurf basiert auf einer Studie des Büros Waldrap aus Zürich.

In dem dreigeschossigen Neubau werden die Ausstellungsflächen sowie ein Raum für Anlässe, ein Bistro und ein Shop untergebracht. Benachbarte Industriebauten sollen das Museumsarchiv, die Werkstatt und ein Schaulager aufnehmen. Aufgrund des schlechten Baugrunds und des hohen Grundwasserspiegels wird für die notwendigen Parkplätze auf eine Einstellhalle verzichtet. Stattdessen entstehen Parkplätze auf dem Dach des nicht unterkellerten Neubaus. Die Zufahrt zum Parkdeck erfolgt wie auch die Anlieferung über eine aussenliegende Rampe. Die Konstruktion tritt als Skelettbau in Erscheinung. Das Gebäude soll einen industriellen Charakter erhalten, der zu den Nachbarbauten passt.

Die sachliche, gut lesbare Architektur präsentiere sich als «Maschine für Maschinen», so die Architekten. (Visualisierung: Waldrap Architekten)

Mit dem Museumskomplex soll Schweizer Technikgeschichte zugänglich gemacht werden. Auch sollen Jugendliche an technische Berufsfelder herangeführt und für sie begeistert werden. 80 Prozent der Finanzierung seien bereits gesichert, heisst es von der Bauherrschaft. Ende November erteilte die Gemeinde die Baubewilligung. Die Bagger sollen noch diesen Winter anrollen, und für Herbst 2023 ist die Eröffnung geplant. Das bestehende Museum in Solothurn bleibt noch mindestens bis Ende 2022 geöffnet.

Visualisierung: Waldrap Architekten

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