Gügler für Gmür

Manuel Pestalozzi
31. August 2016
Bild: Stadt Zürich

Mit Überraschung und bisweilen leichter Irritation hat die Architekturszene im Frühling den von manchen als abrupt empfundene Abgang von Patrick Gmür registriert. Entgegen dem Diktum von Ursula Koch ist die Limmatstadt noch bei weitem nicht «gebaut», viele Vorhaben stecken in der Pipeline, da und dort klemmt es auch ein bisschen. Katrin Gügler wird sich nun dieser Geschäfte annehmen. Die 51-jährige Architektin setzte sich bei Stadtrat André Odermatt und einer Findungskommission gegen dreissig «valable Kandidatinnen und Kandidaten» aus der Schweiz und dem Ausland durch, wie einer Pressemitteilung der Stadt zu entnehmen ist. Sie hat auch ein ein externes Assessment des Instituts für Angewandte Psychologie hinter sich.
 
Die Mutter von zwei Söhnen bringt eine breite berufliche Erfahrung nach Zürich mit. Aufgewachsen im Vorort Zollikon, studierte und diplomierte Katrin Gügler an der Architekturabteilung der ETH Zürich. Sie war Mitarbeiterin bei Morger & Degelo Architekten in Basel und entschloss sich in den 1990er-Jahren zur Gründung des eigenen Büros. Aus dem Werk wird in der Pressemitteilung der Um- und Neubau der Jugendherberge Grindelwald erwähnt. Im neuen Jahrtausend war Katrin Gügler Entwurfs- und Diplomassistentin an der ETH Zürich bei Prof. Wolfgang Schett, sie wirkte im Amt für Städtebau Zürich und in jenem von Winterthur. Dort hat sie zuletzt während zwei Jahren die Bauabteilung 2 geleitet.
 
Die neue Stadtbaumeisterin sollte sowohl die Perspektive aus der «freien Wildbahn» wie auch jene aus der Amtsstube kennen. Man wünscht sich von ihr eine eigenständige Positionierung zugunsten der baulichen Entwicklung von Zürich – insbesondere was den angemessenen Massstab der Limmatstadt betrifft.
 

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