Gaudís Erstling
Manuel Pestalozzi
15. November 2017
Bild: Pol Viladoms
Gute Kunde aus Barcelona: Am 16. November öffneten sich die Pforten der Casa Vicens nach drei Jahren intensiver Restaurierung für die Öffentlichkeit. Es ist ein opulentes Gesamtkunstwerk, zu dem auch ein Hof gehört.
Der Stadtpalast entstand in den Jahren 1883–1885 für Manuel Vicens i Montaner, einen vermögenden Börsenmakler, in der Carrer de les Carolines 18–24 im Stadtteil Gràcia. Die Casa Vicens gilt zusammen mit der zeitgleich entstandenen Villa Quijano als erste grosse selbständige Arbeit von Antoni Gaudí. Das Gebäude ist vom Mudéjar-Stil inspiriert, eine Mischform spanischer und arabischer Elemente aus der Zeit nach der Reconquista. Mosaike, Metallarbeiten und eine Vielfalt von Oberflächenmaterialien bieten ein opulentes Festmal für die Sinne.
Bild: Pol Viladoms
Für vier Generationen gehörte das Haus der Familie Jover, die es 1899 erworben hatte und es bewohnte. 2005 wurde die Casa Vicens zum UNESCO-Welterbe erklärt, 2014 kaufte es die Bank Morabanc aus Andorra. Sie verfolgte mit der Sanierung das Ziel, ein nachhaltiges Museumskonzept umzusetzen, das Tradition und Moderne verbindet, sagt Mora. Die Besucherzahl soll nicht mehr als 150 000 pro Jahr betragen, um die Bewohner des Viertels so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Die Tickets werden online erworben. Neben Hausbesichtigungen sollen auch Ausstellungen organisiert werden. Doch vielleicht reicht es den Gästen, wenn sie einfach ein wenig verweilen und die Ruhe geniessen können?
Die Opulenz der Architektur hat sich in reizvoller Weise auch auf die Gestaltung der Website der Casa Vicenz übertragen. Auch deren Besuch kann wärmstens empfohlen werden: casavicens.org