Frischzellenkur
Inge Beckel
14. Juni 2016
Alte Fabrikhalle in Mels wird umgerüstet. Bild: uptownmels.ch
Im sanktgallischen Mels steht eine alte Textilfabrik. Sie ist ein imposantes Stück Schweizer Industriegeschichte. Nun wird sie sinngemäss einer «Frischzellenkur» unterzogen und in mehreren Phasen umgerüstet und umgenutzt.
Die Region Sarganserland erfasste die industrielle Revolution relativ spät. Doch stets waren das Schicksal vom Dorf Mels und seiner Textilfabrik eng miteinander verknüpft. In den 1960er-Jahren wurde die Textilfabrik Schritt für Schritt von einem amerikanischen Konzern übernommen. Nach zwei weiteren Besitzerwechseln und einem Brand wurden 1995 die verbliebenen Maschinen nach Italien und Polen verkauft.
Die leere Fabrik bleibt somit als Brache zurück und wartet auf eine neue Bestimmung. 2007 wird sie versteigert; den Zuschlag erhält die SAK, die St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG. Diese verkauft in der Folge 50 Prozent der Aktien an die Gemeinde Mels, so resummiert die Homepage von Uptown Mels. Bis im Dezember 2012 die neu gegründete ATS AG (Alte Textilfabrik Stoffel AG) das Areal übernimmt.
Das Gesamtkonzept von Uptown Mels, das nun zur Ausführung kommen soll, wird in einem sorgfältig jurierten Wettbewerbsverfahren unter acht renommierten Architekturbüros ausgelotet. Als Siegerprojekt gehen Meier Hug Architekten aus Zürich hervor.