Ein Haus für die Literatur
Jenny Keller
22. März 2012
Bild: www.fondation-janmichalski.com
Die NZZ berichtete vor einigen Tagen im Feuilleton, dass die Fondation Jan Michalksi oberhalb von Morges im Kanton Waadt eröffnet wird. Der Blick über den Röstigraben lohnt sich.
Die NZZ berichtete vor einigen Tagen im Feuilleton, dass die Fondation Jan Michalksi oberhalb von Morges im Kanton Waadt eröffnet wird. Der Blick über den Röstigraben lohnt sich:
Noch steht erst der Rohbau, «haushohe, stelenartige Säulen als Träger einer imposanten Dachkonstruktion», aus weissem Beton. Das Architekturbüro Mangeat-Wahlen in Nyon baut das Haus der Literatur, das im Auftrag der Witwe von Jan Michalski ensteht. Wenn die Maison de l'Ecriture voraussichtlich in einem Jahr eröffnet wird, soll dort ein Raum entstehen, an dem Schriftsteller, entbunden von den Zwängen des Alltags, bei freier Kost und Logis sich ihrer Arbeit widmen können. Die Wohnungen werden für einen Zeitraum von ein bis zwölf Monaten vergeben. Neben den privaten Wohn- und Arbeitsbereichen gibt es Gemeinschaftsräume wie Esssaal und Aufenthaltsraum, und ein Auditorium mit 120 Plätzen soll für Vorträge, Lesungen und sogar Konzerte genützt werden. Wollen sich die Schriftsteller für eine Wohnung (und allenfalls ein Stipendium) bewerben, haben sie ein Dossier einzureichen, in dem auch eine weltliterarische Gesinnung auszumachen ist, denn Vera und Jan Michalski, ein gebürtiger Pole, haben sich um die kulturelle Integration bemüht und spanische, französische, amerikanische und italienische Autoren in Polen publiziert, und die slawische Literatur im französischen Sprachraum verbreitet.