Die Handschrift der Architekten
Juho Nyberg
26. Januar 2011
Dresden? Toronto? Egal, Hauptsache Museum! (Bild: jetzt.sueddeutsche.de)
Über den Wiedererkennungswert von Architektur - oder vielmehr von Architekten - lässt sich trefflich streiten. Die Architekten selbst haben ihre Meinung schon gebildet.
Als «Bilbao-Effekt» wird die beabsichtigte Aufwertung von Orten durch spektakuläre Architektur bezeichnet. Dass deshalb die Handschrift der jeweiligen Architektin oder des Architekten dabei eine gewichtige Rolle spielt, liegt auf der Hand. Ebenso ist die Erkennbarkeit der spektakulären Architektur gewollt, wodurch sich die heutigen Repräsentationsbauten häufig eines eingeschränkten Formenvokabulars bedienen und geschwungene oder gezackte Bauten ganz gezielt diesem oder jenem Architekten zugeordnet werden können und sie sich derart wiederholen. So fühlen sich einige Einwohner Torontos vom Militärhistorischen Museum in Dresden stark an das ROM in ihrer Heimatstadt erinnert. Dies kann Architekt Daniel Libeskind natürlich in keinster Weise nachvollziehen, wie in diesem Artikel von «The Star» dargelegt wird.