Charlotte für immer
Jenny Keller
24. Oktober 2017
Charlotte Perriand in Japan 1945. Bild © AChP
In Paris fand am 24. Oktober die Auktion Charlotte For Ever statt. Pierre Jeannerets Schreibtisch von Charlotte Perriand sollte dort für geschätzte 300’000 bis 400’000 Euro unter den Hammer kommen.
Am 24. Oktober vor 114 Jahren ist Charlotte Perriand (1903 bis 1999) geboren. Die französische Architektin, Designerin und Fotografin soll von den Fahrrädern und Autos auf den Strassen von Paris inspiriert gewesen sein und machte mit 24 mit dem Entwurf für die Bar sous le toit am Salon d’Automne 1927 auf sich aufmerksam. Aus Glas, Stahlrohr und Aluminium entwarf sie Möbel, darunter die «Corbusier-Liege» LC4 zusammen mit Pierre Jeanneret und Le Corbusier. Mit den beiden Herren verband sie eine langjährige Arbeitsgemeinschaft.
Ab den 1940er-Jahren prägte ein langer Besuch in Asien Perriands Schaffen, und später wurden ihre Möbel neben Entwürfen von Jean Prouvé und Serge Mouille in der Steph Simon Galerie am Boulevard Saint-Germain gezeigt. Für Air France entwarf sie 1957 das Londoner Büro, 1959 bis 1970 das Konferenzzimmer für die Vereinten Nationen in Genf. Heute werden ihre Möbel teuer gehandelt, weil es sich nicht um Serienproduktionen handelt, sondern um Objekte, die für bestimmte architektonische Projekte entworfen worden sind. Das Auktionshaus Artcurial in Paris versteigerte am 24. Oktober 20 wichtige Entwürfe von Charlotte Perriand.