Brücke für den Langsamverkehr
Jenny Keller
21. Dezember 2015
Fussgänger- und Velobrück eüber die N6. Bild: Maaars
Eine Fussgängerbrücke über die N6 bei Bern Wankdorf soll die Wohn- und Grünräume, die momentan von der Autobahn zerschnitten werden, verbinden.
Ein Team bestehend aus Conzett Bronzini Partner aus Chur, Diggelmann + Partner , Holzhausen Zweifel Architekten, Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten, Kontextplan aus Bern und nachtaktiv aus Zürich hat den ersten Preis beim Wettbewerb für eine neue Langsamverkehrsbrücke in Bern Wankdorf gewonnen. Auslober war das Bundesamt für Strassen, ASTRA.
Die Jury lobt das Projekt, weil «die neue Fussgängerbrücke als Weiterführung des bestehenden Wegsystems gesehen wird. Sie überspannt die grossmassstäblichen und massiven Verkehrsbauten für den Autobahnabschluss eigenständig und im menschlichen Massstab. Als Vorbilder im direkten Sinn nennen die Verfasser «die Fussgänger- und Velopassagen aus der Wirtschaftswunderzeit, welche mit angemessener Zurückhaltung, fein detailliert und mit leichtem Schwung die damals entstehenden grossen Verkehrsachsen in den Städten überspannten.» Wer hätte gedacht, dass auch diese Brücken, für die Fussgänger oft mühsame Umwegstifter, einmal ein Revival erleben würden. Selbst die Jury schreibt: «Auf eine möglichst direkte Verbindung wird zugunsten einer eleganten Linienführung, die
sich sehr gut in die Situation einfügt, verzichtet. Vorgeschlagen wird eine Promenade und keine ‹Veloautobahn›». Und Weiter: «Das sehr schön ausgearbeitete, gut differenzierte Projekt basiert auf einer subtilen Lesart des Ortes. Bestehende landschaftliche Qualitäten werden aufgenommen und konsequent weitergeführt. Der Entscheid, einer im menschlichen Massstab und dem Bewegungsverhaltenen angemessenen Wegführung zu folgen und sich nicht als Teil der grossmassstäblichen, massiven Anschlussbauwerke zu verstehen, ist schlüssig. Das klare, elegante und einfache statische Konzept verspricht eine kostengünstige Realisierung und einen einfachen Bauablauf.»