Botta befürwortet Bautypenverbot
Manuel Pestalozzi
29. März 2017
Nicht überall in Ennetbaden erwünscht: das Terrassenhaus. Bild: Stefan Ulrich/SRF
Ennetbaden im Aargau sagt basta! zu Terrassenhäusern in bestimmten Zonen der Gemeinde. Stararchitekt Mario Botta findet es gut.
Der Aargau ist quasi die Geburtsstätte der Schweizer Terrassensiedlung, die Mühlehalde in Umiken schrieb gar Architekturgeschichte. Doch der Ennetbadener Gemeinderat hat genug von den Schubladen, zumindest in der Zone W2S, wie das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) berichtet. In der revidierten Bau- und Nutzungsordnung hat er festgeschrieben, dass dort Terrassenhäuser verboten sind. Als Alternative werden «körnige» Bauten vorgeschlagen. Gemeint sind damit Punkthäuser mit einer maximalen Grundfläche von 22 x 22 Metern. Der alte Villenbestand und die Natur sollen auf diesem Weg geschont werden.
Da Mario Botta aktuell mit Badens neuem Thermalbad beschäftigt ist und wohl gelegentlich in der Region auftaucht, fand die Aargauer Zeitung Gelegenheit, den Stararchitekten aus dem Tessin um eine Stellungnahme zu bitten. «Ich denke, dass in unseren Hügeln in der Nähe der städtischen Agglomerationen punktuelle Eingriffe Sinn machen, anstelle von grossflächigen Überbauungen, wie es Terrassenhäuser heute sind», kommentierte er gegenüber der Publikation seine städtebauliche Haltung in dieser Angelegenheit.
Der ebenfalls renommierte Architekt Adrian Meyer kommt im Artikel auch zu Wort. Er begrüsse es dass dem Bautyp des Terrassenhauses Alternativen gegenübergestellt werden. «Eine kritische Hinterfragung ist immer dort angebracht, wo die Quantität die Qualität zu dominieren droht», meint Meyer, der die Gegend ausgezeichnet kennt und hoch über Ennetbaden auch schon terrassiert hat.