Bleibt auf dem Teppich!

Manuel Pestalozzi
24. März 2017
Fotos: Manuel Herz Architects

Unter dem Namen Swissnex San Francisco hat sich die Schweizerische Eidgenossenschaft auf dem Pier 17 im Embarcadero-Quartier niedergelassen. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI betreibt es, wie weitere Swissnex-Filialen in den USA und anderswo, als Haus für den wissenschaftlichen und technologischen Austausch. Noch bis am 31. März heisst es in der Swissnex Gallery: Everyone a Humanitarian. Die Ausstellung untersucht etwas abseits der drängenden aktuellen humanitären Probleme neue Formen von Hilfsaktionen, das Potenzial von lokalen Gemeinschaften, Bürgerinitiativen, internationalen Organisationen, der akademischen Welt und des Privatsektors für nachhaltige Interventionen «auf Bodenhöhe».
 
Jeden Wochentag können Interessierte von 13 bis 17 Uhr eintreten, die Schuhe ausziehen und sich auf dem riesigen Teppich niederlassen, der von Architekt Manuel Herz entworfen wurde. Herz wird auf der swissnex-Website als Refugee Camp Specialist bezeichnet. In seinen bunt gemusterten textilen Bodenbelag sind Passagen der wichtigsten humanitären Schriftwerke eingewoben, so etwa der Genfer Konvention und der Deklaration der Menschenrechte. Symbolisch aufgeladen, wie er ist, repräsentiert der Teppich eine gestalterische Gratwanderung, die den Besucherinnen und Besuchern Konzentration und die gebotene Ernsthaftigkeit abverlangt. Gratwanderung deshalb, weil die Interpretation auch in Richtung Spielbrett oder geradewegs Monopoly abkippen kann, was unter den Umständen eher etwas lächerlich wirkt. So kann, so darf es nicht gemeint sein!

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