Architektur für alle

Elias Baumgarten
13. Juni 2024
Bei «Open Doors Engadin» können über 80 Bauten aus verschiedenen Epochen besichtigt werden – zum Beispiel die Kirche San Gian in Celerina. (Foto © Ralph Feiner)

Das baukulturelle Erbe zu bewahren, erfordert das Wohlwollen, ja die tatkräftige Unterstützung grosser Teile der Bevölkerung. Ebenso lassen sich architektonisch hochwertige Bauprojekte nur verwirklichen, stossen sie auf die Zustimmung der Menschen. Doch leider zeigt sich oft eine Kluft zwischen Fachleuten und vermeintlichen «Laien». Umso wertvoller sind Vermittlungsformate wie «Open Doors»: Menschen können bei Besichtigungen aus eigener Anschauung lernen, was gute Architektur ausmacht. Im Bergell und im Engadin stehen am 29. und 30. Juni über 80 Bauten aus unterschiedlichen Epochen allen Interessierten offen. Bei einigen Bauwerken werden zusätzlich Führungen angeboten.

Auch etliche Hotels öffnen ihre Türen für Architekturinteressierte – darunter das Hotel «Maistra 160» von Gion A. Caminada. (Foto: © Ralph Feiner, Hotel «Maistra 160»)
Das Studio Cascina Garbald ist der Wiederaufbau einer abgebrochenen Dörrhütte für Kastanien an gleicher Position. (Foto: Raymond Meier)

Die Bandbreite ist sehr gross: Historische Engadinerhäuser und Kirchen gehören zum Angebot, aber auch Festungsanlagen, Sportstätten, Hotels und sogar Infrastrukturbauten. So kann Armando Ruinellis Künstleratelier der Fondazione Garbald in Castasegna ebenso besichtigt werden wie sein Architekturbüro, das er Ende der 1980er-Jahre in Soglio gebaut hat. Bis heute steht das schlichte Haus mit Fassaden aus Kastanienholz, das die lokale Bautradition neu interpretiert, wie kaum ein anderes für Ruinellis architektonische Haltung. Doch das Engadin ist nicht nur eine Region geprägt von Kunst und Kultur, sondern auch vom Tourismus. Und so öffnet beispielsweise auch das Hotel «Maistra 160» von Gion A. Caminada in Pontresina seine Türen für Architekturinteressierte.

Das gesamte Programm mit allen Bauwerken finden Sie auf der Website des Vereins Open Doors Engadin. Wenn Sie Ihre Reise ins Engadin planen, müssen Sie beachten, dass in einigen Fällen eine Reservation erforderlich ist. Sie kann mit wenigen Klicks online vorgenommen werden.

Infrastrukturbauten wie das Unterwerk Albanatscha am Julierpass von Ruch & Partner Architekten können ebenfalls besucht werden. (Foto: © Ruch & Partner Architekten)

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