Kindergarten Käpfnach

Weit hinaus

13. Oktober 2016

Kindergarten Käpfnach 
2016

Horgen

Nutzung
Doppelkindergarten

Auftragsart
Einladungsverfahren

Bauherrschaft
Gemeindeverwaltung Horgen, Liegenschaften- und Sportamt

Architektur
Furrer Jud Architekten, Zürich
Patric Furrer, Andreas Jud, Alexandra Martinec (Projektleitung)

Bauleitung
Die Realisatorin, Zürich
Iris Dätwyler, Vanessa Gutberlet

Fotos
Furrer Jud Architekten

Innenhof

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt? 
Die bauliche Substanz des Bestandes war vielversprechend. Dies war mit ein Grund, weshalb man sich gegen einen Ersatzneubau mit einer Mischnutzung und höheren Ausnutzung entschied. Zudem wurden die räumlichen Qualitäten des eingeschossigen Gebäudekörpers als positiv aufgefasst. Durch das aktuelle Energiegesetz, das die Kompaktheit zum Diktat macht, werden Bautypen dieser Art mit ihren Qualitäten heutzutage praktisch verunmöglicht. Wir sehen in dieser Tendenz eine drohende Verarmung der Aussenräume, weil die Beziehung zwischen dem Gebäude und dem Aussenraum unterdrückt wird. Gerade bei Kindergärten und vergleichbaren Bildungsbauten gilt es, diese Entwicklung zu hinterfragen.

Die beidseitig am äussersten Rand verorteten neuen Gartenzimmer beim Kindergarten Käpfnach verstehen sich als Antithese zu dieser Tendenz. Sie weiten den Bau maximal aus. Die südwestliche Gartenseite erhält dadurch einen räumlichen Impuls, der sich in der Abwicklung von ein- und ausstülpenden Gebäudevolumen ausdrückt. Es entstehen dadurch intime bis offene Räume, die sich mit dem Garten verschränken. Gleichzeitig stärken die neuen Volumen den dreiseitigen klar gefassten Rücken der Anlage. Diese zwei unterschiedlichen Raumsituationen prägen das architektonische Wesen der Anlage.

Verschiedene Platzniveaus im Innenhof

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Der Bestandsbau war natürlich wichtig für den Entwurf. Die einheitliche Materialisierung des Baus aus Ortbeton vermochte – unserer Meinung nach – die Beziehung von Objekt und Topografie jedoch zu wenig zum Ausdruck zu bringen. Im Zuge der Sanierung haben wir die Fenster aussen angeschlagen. Die Fassade verliert dadurch an Tiefe. Dafür zeichneten wir Dachrand und Ortbetonsockel aus. Sie stehen in Bezug zueinander und bilden die Topographie ab. Im Inneren entstehen dafür Nischen, welche die grossen Haupträume ergänzen. Ein neues Vordach verbindet die Strasse mit dem bestehenden Haupteingang.

Aussenfassade mit Bretterschalung
Stirnansicht Gartenzimmer

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Alt und Neu werden nicht abgezeichnet, sondern durch ein umlaufendes Kleid aus einer vertikalen Holzschalung zu einer Gesamtform verbunden. Die Grenzen zwischen offenen und geschlossenen Fassadenflächen werden durch dieses «umlaufende Kleid» verwischt, indem die zweifarbigen Fenster das Farbkonzept der Holzschalung aufnehmen. Das Zusammenspiel von Farbkonzept und changierender Holzverkleidung verleiht dem Gebäude unterschiedliche Ausdrucksformen. Die grüne Farbe versteht sich als Reminiszenz an Gartenpavillons.

Eingang – neues Vordach
Körperhaftigkeit und Topografie
Abstellraum mit Waschtisch

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Mit wenigen Ausnahmen hatten wir es bei unseren Projekten mehrheitlich mit Umbauten und Erweiterungen zu tun. Der Bau ordnet sich in dieser Reihe ein. Neben einer Dorfplatzgestaltung im historischen Stadtzentrum von Avenches ist es unsere zweite Bauaufgabe für die öffentliche Hand.

Gruppenraum
Gruppenraum
Situation
Grundriss
Schnitte
Fassaden

Kindergarten Käpfnach 
2016

Horgen

Nutzung
Doppelkindergarten

Auftragsart
Einladungsverfahren

Bauherrschaft
Gemeindeverwaltung Horgen, Liegenschaften- und Sportamt

Architektur
Furrer Jud Architekten, Zürich
Patric Furrer, Andreas Jud, Alexandra Martinec (Projektleitung)

Bauleitung
Die Realisatorin, Zürich
Iris Dätwyler, Vanessa Gutberlet

Fotos
Furrer Jud Architekten

Vorgestelltes Projekt

fsp Architekten AG

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