Erweiterung Schulanlage und Turnhalle, Moréchon 2
Ein verspielter Berg
Das Büro rk studio hat kürzlich die Erweiterung der Schulanlage und der Turnhalle Moréchon 2 fertiggestellt. Die Architekten stellen sich unseren Fragen.
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das Besondere an dieser Bauaufgabe liegt darin, dass die bestehende Schulanlage an einer ausserordentlich schönen Lage mit Blick in die Reben und ins Tal liegt. Mit der Positionierung des Erweiterungsbaus und den entstandenen neuen Aussenräumen konnte diese Situation in Szene gesetzt werden.
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Die Umgebung mit ihren verschachtelten Gebäuden und die spezifische Dach-Topografie mit den Nord-Süd ausgerichteten Dächern war ausschlaggebend für die Volumetrie des Erweiterungsbaus: Wir entwarfen einen zusammengesetzten Bau mit einem Gebäudevolumen für die Primarschule und einem rechtwinklig dazu gestellten weiteren Volumen für die Turnhalle.
Die beiden Baukörper werden über eine eigene Dachlandschaft, die sich an der Umgebung orientiert, zu einem eigenständigen Gesamtvolumen zusammengefasst. Der Erweiterungsbau definiert zusammen mit der bestehenden Schulanlage einen neuen, sich zu Reben und Tal öffnenden Aussenraum.
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Nach Privathäusern und Umbauten ist dies das erste grössere Projekt. Die Verwirklichung eines öffentlichen Wettbewerbs ist eine neue und bereichernde Erfahrung für rk-studio. Die Erfahrung aus dem Bau und den begleitenden Gesprächen mit verschiedensten Vertretern aus Gemeinde, Kanton und Nutzern, sowie mit Unternehmern und Experten, hat unsere Erfahrung und unser Wissen vergrössert und unseren Spürsinn für weitere Projekte geschärft.
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Schulerweiterung und Turnhalle mussten dem Minergie-Standard entsprechen. Für die Lüftung des grossen Turnhallenvolumens wurde ein innovatives System mit natürlicher Lüftung entwickelt, das den Minergie-Anforderungen Rechnung trägt, aber keine grossen Leitungsführungen und keinen platzintensiven Monoblock braucht. Der Gebrauch beweist, dass das System sehr gut funktioniert. Durch das gewählte Lüftungssystem kommt die charakteristische Dachabwicklung mit den aneinandergereihten Schichtholzträgern auch im Innenraum ohne störende Leitungen voll zur Geltung.
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Es sind natürliche und rohe Materialien eingesetzt worden. Die Innenräume werden bestimmt durch Sichtbeton und Holz, aussen sind Wand und Dach nahtlos mit einer hinterlüfteten Inox-Blech-Schindel-Verkleidung überzogen.
Erweiterung Schulanlage und Turnhalle, Moréchon 2
2014
St-Germains (Savièse) VS
Nutzung
Erweiterung Schulanlage und Turnhalle
Auftragsart
Wettbewerb 2011
Bauherrschaft
Kanton und Gemeinde
Architektur
rk studio gmbh / ritz katia, Biel
Fachplaner
Bauingenieur: sd ingénierie Dénériaz et Pralong sa, Sion
Ingenieur HLS: Betica sa, Sion
Elektroingenieur: Protech sàrl, Saxon
Bauphysiker: Estia SA, Lausanne
Akustiker: Ecoacoustique sa, Lausanne
Fassadenplaner: Ritz H. rk studio sàrl
Spengler: Tech-toit sàrl, Romanel s/Lausanne
Signaletik : Pixelgarten, Frankfurt
Design: Florian Hauswirth Industrial Craft, Biel
Bauleitung
Léger+ Zuchuat+ Luyet, Savièse
Gesamtkosten
CHF 13'800’000 Mio.
Gebäudekosten
CHF 11'730’000 Mio.
Gebäudevolumen
16’366 m3
Kubikmeterpreis
717 CHF/m3
Energiestandard
Minergie
Massgeblich beteiligte Unternehmer
Maurer: Implenia SA, Vétroz
Zimmerei: Gauye& Dayer + Jollien E. & G. , Sion + Savièse
Spenglerei: Reynard SA + Courtine & Héritier, Savièse
Fenêtres: Luyet Constructions, Sion
Schreinerei: Dénériaz , Sion
Maler: Dubuis Stéphane & Zuchuat, Savièse
Fotos
Dominique Uldry