Ein Dach für drei - Sonderschulheim
Das Wohnhaus des Sonderschulheims auf der malerischen Halbinsel im Untersee sieht zwar aus wie eine Scheune neben einem alten Gehöft, doch will der Bau nicht die rurale Architektur neu erfinden, sondern ist ein Beitrag zum Thema Wohnform für eine Grossfamilie. Drei Wohngruppen mit je zehn Kindern und Jugendlichen zwischen sieben und sechzehn Jahren sowie ihre Betreuer finden unter dem langen, auf- und absteigenden Dach Platz. Von aussen ist die komplexe Raumaufteilung nicht zu erkennen. Jede Wohnung wird über ein eigenes Halbgeschoss betreten, hat See- und Gartensicht und reicht an mindestens zwei Stellen bis unters Dach. Der höchste Raum ist der frei fliessende, in mehrere Bereiche unterteilte Hauptraum. Er ist das menschliche und räumliche Zentrum, im Vordergrund der kräftigen Farben wird hier gekocht, gegessen und gespielt. Die sechs Einzel- sowie zwei Doppelzimmer pro Einheit liegen darin wie Inseln verteilt. Die Architekten vermeiden lange Korridorfluchten, indem sie die Zimmereinheiten unterschiedlich gross gestalten. HÖ
Sonderschulheim Glarisegg
2007
Glarisegg, Steckborn
Bauherr
Schulstiftung
Glarisegg, Steckborn
Architektur
Graber Pulver
Zürich
Generalunternehmer
Ghisleni
Rapperswil, St.Gallen, Zug
Holzbau
Pirmin Jung
Rain
Anlagekosten
6,9 Mio CHF
(BKP 1–9)