Der Verein Arche ist ein soziales Unternehmen, das die Integration bei Suchtproblemen, psychischen Krankheiten und Arbeitslosigkeit fördert und Kinder und Jugendliche mit Sprach-, Schul und Integrationsschwierigkeiten unterstützt. Ihren Sitz hat die Arche an der Hohlstrasse in Zürich. Hier standen ein in die Jahre gekommenes Bürohaus, die Brockenhalle und ein Take-Away — alles sanierungsbedürftige Bauten, die zunächst die radikale Lösung nahe legten: Abbruch und Neubau. Doch das widerspricht den Grundsätzen der Arche, Erhaltenswertes zu erhalten und sorgsam mit den Ressourcen umzugehen.

Deshalb suchten die Architekten eine Lösung, das Bürohaus und die Brockenhalle zu erhalten und mit einem Neubau zu ergänzen. Der kleine Take- Away konnte problemlos abgebrochen werden. An seiner Stelle, in gebührendem Abstand zum Bürohaus, steht nun ein dreigeschossiger «Sockelbau» mit umlaufenden Fensterbändern und grosszügiger Verglasung zum Hof. Darin sind das Bistro mit Galerie im Obergeschoss, ein Aufenthaltsraum für das Wohnprojekt und zwei Büroräume untergebracht. Auf diesen drei Geschossen ruht ein vierstöckiges Wohnhaus, das wie eine Brücke das alte Bürogebäude überspannt und auf dessen Rückseite auf zwei mächtigen Stützen steht. Insgesamt gibt es 15 Ein- bis Fünfzimmerwohnungen, die mit einer Ausnahme dem betreuten Wohnen dienen.

Das alte Bürohaus erhielt eine gedämmte Fassade, neue Fenster und eine neue Haustechnik. Die Materialisierung übernahmen die Architekten vom Neubau, sodass aus den unterschiedlichen Teilen ein Ensemble entsteht. An der Brockenhalle hat man nur das Nötige gemacht, sie ist eine langfristige Ausbaureserve.

Da der Grundwasserspiegel hier hoch liegt, war nur ein Kellergeschoss möglich. Das hätte für die Fundation eines schweren Massivbaus teure Pfählungen erfordert. Deshalb sind die vier Wohngeschosse als Stahlbau konstruiert. Dies wiederum stellte die Planer vor ein anderes Problem: Falls ein Hochwasser über einen kritischen Punkt ansteigt (was bislang noch nie der Fall war), würde die Arche davonschwimmen. Um dies zu verhindern, würde der Keller im Notfall automatisch geflutet, damit das Haus an seinem Platz stehen bleibt.
WH