Aufs Dorf schauen - Casa Marina
Fotos: Ralph Feiner
Auch in den Nebentälern des Gebirges wollte man in den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts etwas haben vom günstigen Fortschritt und wählte für die anstehenden Renovationen der Böden und für die Putze der Fassaden Kunststoff in vielen Formen. Und war das Stübchen dunkel, so wuchtete man ein Fenster in die Wand. Heute werden diese Renovationen renoviert; die Merkpunkte heissen nun ortsübliche Materialien und Farben und Einfügen von Neuem in die Schönheit des Alten.
Ein Beispiel dafür ist die Renovation der Casa Marina in Bignasco, im hinteren Maggiatal gelegen. Sie leuchtet nun in einem hellem Grau und satten Rot im kleinen Dorf – beides Farben, die hier Brauch und Sitte sind. Die Architekten bauten die Achtzigerjahre aus dem Haus und schenkten ihm dafür die ursprünglichen Räume, mit Kalk verputzt. Als neuen Teil fügten sie dem kleinen Haus eine komfortable Küche an, die als Kubus aus Kastanienholz wie eine Schatulle in den Innenhof ragt. Das Dach der Küche ist zugleich ein kleiner Balkon, ihre Läden werden, heruntergeklappt, unversehens zu Tischen. Hochgeklappt und zugeschoben verkünden sie, dass die Hausherren nun keine Ferien mehr haben, sondern wieder in der Deutschschweiz an der Arbeit sind. GA
Casa Marina
2007
Bignasco TI
Bauherr
Gerda und Simon Brunner-Lendi
Felsberg
Architekt
Daniel Ladner
Chur
Marlene Gujan und
Conrad Pally
Curaglia
Umbaukosten
CHF 300 000.–