Kraftvoller Auftakt
Valerio Olgiati, Flims
2. Mai 2019
Bild © Archive Olgiati
Valerio Olgiati hat ein Museum und den Eingang zum Pearling Path von Muharraq in Bahrain gestaltet. Er stellt sich unseren fünf Fragen.
Ort Muharraq, Bahrain
Auftragsart Wettbewerb
Bauherr Bahrain Authority of Culture & Antiquities
Architektur Valerio Olgiati, Flims | Sofia Albrigo (Projektmanagerin), Anthony Bonnici
Lokales Architekturbüro Emaar Engineering, Manama, Bahrain
Generalunternehmer Almoayyed Contracting Group, Manama, Bahrain
Jahr der Fertigstellung 2019
Gebäudevolumen 49'855 m3
Grundstück 6'726 m2
Fotos Archive Olgiati
Bild © Archive Olgiati
Wie kamen Sie zu diesem Projekt und wie wurde es vergeben?Wir haben einen Wettbewerb gewonnen, zu welchem wir vom Kulturministerium Bahrain eingeladen wurden.
Das Grundstück enthält Ruinen, die Teil des UNESCO Pearling Path sind. Hier entsteht der Zugang für das Kulturerbe, welches Teil der Medina von Muharraq ist. Gleichzeitig ist es auch ein Foyer für die Stadt. Entlang der Grundstücksgrenze schliessen drei Meter hohe Betonelemente einen Raum ab, der in der heterogenen Stadt einen neuen öffentlichen Ort schafft. Es entsteht ein grosser Raum, in welchem ein Wald von Säulen und Windtürmen eine horizontale Platte halten, die 10 Meter über Boden schwebt. Wir verstehen dieses Dach sozusagen als archaische Geste, die vitalen und begehrten Schatten spendet in diesem sehr heissen Klima. Etwas zurückversetzt im Schatten des Dachs steht ein enigmatisches Haus, in welchem sich das Museum des UNESCO Weltkulturerbes befindet.
Bild © Archive Olgiati
Welche Idee steckt hinter dem Projekt und wie stark hat diese das Projekt beeinflusst?Der Bau ist ein urbaner Raum von der Grösse eines öffentlichen Parks, welcher vor allem von den Menschen aus der Medina benutzt wird. Die umschliessenden Betonelemente verleihen dem Ort den Charakter eines magischen Locus. Der gesamte Bau ist ein Universum für sich und dient als Zugang für das UNESCO Weltkulturerbe Pearling Path.
Bild © Archive Olgiati
Inwieweit hat der Auftraggeber des Gebäudes Einfluss auf die Planung und deren Ergebnis genommen?Des Kulturministeriums Bahrains unter Führung von Sheikha Mai bint Mohammed Al Khalifa wollte ein klares Statement. Sheikha Mai's Absicht war, für die Stadt Muharraq und für ihre Menschen ein Gebäude von kulturellem und sozialem Wert zu bauen.
Bild © Archive Olgiati
Gab es während des Projekts besondere Herausforderungen? Wenn ja, wie haben Sie darauf reagiert?In Bahrain gibt es keine Tradition der Sichtbetontechnik, wie wir sie beispielsweise in der Schweiz kennen. Wir haben vieles von unserer Erfahrung mit Beton an Baufirmen und Spezialisten in Bahrain transferiert. Dieser Wissensaustausch dauerte über die Planungsphase und auch über die Bauphase von nur sieben Monate an. Während der Bauphasen waren oft bis zu 450 Arbeiter teilweise unter unserer Führung im Schichtbetrieb rund um die Uhr beschäftigt.