Pfarreizentrum Gerliswil
Emmenbrücke
- Architects
- Lussi+Partner
- Localització
- 6020 Emmenbrücke
- Any
- 2024
Das Kirchenareal in Gerliswil mit seiner markanten neobarocken Kirche bildet eine idyllische Oase im Herzen von Emmenbrücke. Das bestehende Kirchgemeindehaus aus den 70er Jahren zeigt sich als brutalistischer Betonbau, der sich seitlich in den Kirchenhang integriert. Seine Volumetrie tritt respektvoll gegenüber der Kirche in den Hintergrund, entfaltet jedoch, im expressiven skulpturalen Stil der damaligen Architektur, eine eigenständige Präsenz. Der Umbau und die Erweiterung des Pfarreizentrums wurden zum Anlass genommen, die Volumetrie zu klären und die Prägnanz des Gebäudes zu stärken. Der bestehende Bau bildet nun den massiven Sockel für den neuen Saalaufbau, der durch seine markante Silhouette und differenzierte Materialwahl wie eine Krone auf dem Bestand thront, seine neue Funktion als öffentliche Institution eindrucksvoll repräsentierend.
Das erneuerte Pfarreizentrum erfüllt eine zentrale soziale Funktion innerhalb der Pfarrgemeinde. Es beherbergt die Verwaltung, Vereinslokale und Schulräume für den Religionsunterricht. Der grosse Saal bietet ein Angebot für unterschiedliche Anlässe und und dient als Begegnungsstätte für die Gemeinde.
Die spezifischen Qualitäten der parkähnlichen Umgebung, die sich durch eine Grosszügigkeit und eine grüne Atmosphäre auszeichnet, werden verstärkt Ein barrierefreier Weg, harmonisch in die angrenzende Wiese eingebettet, verbindet das Pfarreizentrum mit der Kirche.
Das Treppenhaus bleibt weiterhin die verbindende Achse im gesamten Gebäude und wird bis zur erweiterten obersten Etage fortgeführt. Die Transparenz im Erschliessungsraum wird durch Durchbrüche zwischen den Geschossen gesteigert, wodurch beeindruckende Durchblicke über alle Ebenen entstehen. Die Collage aus Alt und Neu prägt die Innenräume. Es entsteht eine spielerische und überraschende Innenwelt, welche einen angenehmen und inspirierenden Aufenthalt für die Nutzer ermöglicht.
Der Aufbau des Mehrzwecksaales ist als Holzbau konzipiert. Dementsprechend werden auch die inneren Oberflächen mit Holz verkleidet. Eschenholz schafft ein freundliches Raumgefühl und einen schönen Raumklang. Die Verkleidung des Aufbaus mit Kupferblech greift das Dachmotiv der Kirche auf und verstärkt die ikonografische Gesamtwirkung des Gebäudes.
Die Renovierung des Pfarreizentrums repräsentiert beispielhaft die Umnutzung eines typischen brutalistischen Baus seiner Zeit. Sie zeigt nachhaltig, wie man vorhandene Bausubstanz durch sinnvolle Wiederverwendung und Erweiterung in zeitgemäßer Weise nutzen kann. Die Symbiose von Alt und Neu schafft eine überraschende architektonische Vielfalt und verbindet das Bauwerk harmonisch mit seinem Kontext.
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