Wohnhaus im Sixer
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- Im Sixer, 7320 Sargans
- Any
- 2008
Ein konsequentes Betonhaus. Es zeigt ohne Umstände und Schnörkel das krude Material: massiver Beton, 20CM dick, die Stösse der Standardschaltafeln sind deutlich zu sehen. Selbst die fünfte Fassade, das Dach, ist aus Beton, lediglich mit einem Flüssigkunststoff abgedichtet, um keine materialfremde Dachdeckung zu zeigen.
Schon bei der Annäherung wird man auf das Thema vorbereitet. Betonierte Gartenmauern, die die Vorfahrt des Hanggrundstücks säumen, führen zum Gebäude. Über einen Hof erreicht man auf einem tiefen Weg entlang der Bergseite den Eingang. Aussen ist die Fassade leicht sandgestrahlt, drinnen sind die Betonwände, -decken und –treppe mit einer dünnen Kalkschlämme überstrichen. Die Perimeterwände wurden auf der Innenseite mit XPS-Tafeln gedämmt, die verkleidenden Gipskartontafeln weiss geputzt. Das Dach benötigt keine zusätzliche Dampfbremse, da eine Hartschaumdämmung ab 100 Millimeter als dampfdicht gilt. Es ist ein Haus, das sich zunächst ganz aus seiner prosaischen Konstruktion erklärt, erst die geschweissten weissen Geländer an der geschwungenen Treppe und am hausbreiten Balkon bringen eine filigrane Störung in die geradlinige Ausrichtung.
Der Kellerumriss ist schmäler als die darüber lagernden Geschosse, das sparte einerseits Aushub und ergibt eine leichte talseitige Auskragung. Der Grundriss im Erdgeschoss ist durch die tragenden Querschotten dreigeteilt. Die grosse Garage an der einen Stirnseite bekam eine grossflächige Befensterung, um ein harmonisches Fassadenbild zu erhalten, ausserdem wäre damit eine spätere Wohnnutzung ohne grossen Aufwand herzustellen. Hinter der Treppe liegt im Mitteltrakt ein Gäste-/Kinderzimmer, im anschliessenden Kompartiment das Elternzimmer mit vorgeschaltetem Schrankflur und Bad. Die Wanne steht allerdings aussichtsreich vor dem Fenster. Die Treppe nach oben schwingt sich zur Wohnebene, auch hier folgt, wegen des Balkons mit geringere Raumtiefe, ein erkennbarer Dreischritt im Flur, Küche/Essplatz und Wohnraum.
(Text: Wolfgang Bachmann/Arno Lederer, Callwey-Verlag)