Tageslicht-Award 2014
Jenny Keller
6. de març 2014
In den frühen Morgenstunden sei das Learning Center am schönsten, meint seine Architektin Kazuyo Sejima. Bild: Heinrich Schmidt © OTS.Bild/Velux Stiftung
Die Velux Stiftung hat in Zusammenarbeit mit dem Departement Architektur der ETH Zürich und dem Architekturrat der Schweiz am Dienstag Abend zum vierten Mal ihren Preis für «die herausragende Nutzung des Tageslichts in der Architektur» vergeben. Dieses Jahr erhielt das Learning Center auf dem Campus der EPFL von Sanaa diesen hochdotierten Architekturpreis. Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa waren denn auch an diesem unspektakulären Dienstagabend im Vortragssaal des Kunsthauses in Zürich anwesend, was man von einem Sieger, der einen Check von 100'000 Franken erhält, erwarten kann. Das siegreiche Büro, das 2010 auch den Pritzker-Preis erhalten hat, reiht sich schweizerisch korrekt ein in die nicht besonders auffallende Abfolge der vorangegangenen Sieger. (2012 Gigon/Guyer mit dem Kirchner Museum, Davos, oder 2010 Peter Zumthor mit der Therme Vals). Zugelassen sind jeweils nur Gebäude aus der Schweiz, die innerhalb der letzten zehn Jahre fertiggestellt worden sind.
Das Learning Center auf dem Campus der EPFL wurde bereits 2010 eingeweiht (wir haben vor zwei Jahren den Vizepräsidenten der EPFL, Francis-Luc Perret, über das Learning Center ausgefragt) und ist laut Jury ein «radikaler Versuch einer neuartigen Lernlandschaft», die sich innen dank der Modulierung durch das Tageslicht als begehbare Skulptur präsentiere. Jurypräsident Marc Angélil verrät im Interview im Hochparterre Sonderheft, das für den Tageslicht-Award gedruckt worden ist, dass man 2014 den Fokus auf die Benutzung der Räume gelegt habe und somit der Mensch inmitten des Spannungsfelds zwischen Architektur und Licht gerückt sei. Deshalb seien nun auch zwei Bildungsbauten (obwohl der Mensch hoffentlich auch bei anderen Bauten im Mittelpunkt der Interessen des Architekten steht) ausgezeichnet worden.
Der Ehrenpreis, der mit immerhin 20'000 Franken dotiert ist, bleibt ganz in der Schweiz und geht dieses Jahr an das Schulhaus Leutschenbach von Christian Kerez. Wer hier Sport treibe, habe das Gefühl, sich im Freien zu bewegen, meint die Jury. Von den 51 Nominationen (darunter sind nicht wenige als Bau der Woche bereits auf Swiss-Architects vorgestellt worden) kamen sechs Objekte in die Endrunde. Die vier nicht prämierten sind:
- Bildungszentrum des Schweizerischen Baumeisterverbands, Gordola von Durisch+Nolli
- Fachhochschule Sihlhof, Zürich von Giuliani Hönger
- Stöckli, Balsthal von Pascal Flammer
- Tramdepot, Bern von Penzel Valier