So soll die Erweiterung des Campus Horw aussehen
Manuel Pestalozzi
28. de juny 2021
Künftig soll der Neubau der Pädagogische Hochschule Luzern den nördlichen Zugang zum Campus Horw prägen. Auf der Visualisierung ist im Hintergrund ausserdem der geplante Neubau der Hochschule Luzern zu erkennen. (Visualisierung © Penzel Valier AG)
Einst lag er auf der grünen Wiese, heute befindet er sich mitten im pulsierenden Entwicklungsgebiet Luzern Süd und zukünftig soll der Campus Horw noch grösser, dichter und urbaner werden. Die Gestaltung stammt vom Zürcher Büro Penzel Valier.
In Luzern benötigen die Hochschule, die Pädagogische Hochschule sowie die Universität dringend mehr Platz. Denn alle drei verzeichnen seit Jahren einen kontinuierlichen Anstieg der Studentenzahlen. Darum soll der Campus Horw deutlich wachsen: 4000 Studierende und rund 1000 Mitarbeiter*innen werden dort dereinst lernen und arbeiten. Unter anderem soll die Pädagogische Hochschule, heute noch auf acht verschiedene Standorte in der ganzen Stadt verteilt, nach Horw umziehen. Doch wie soll die Anlage ausgebaut werden? Wie soll sie künftig aussehen und organisiert werden? 20 Planerteams haben am zweistufigen Projektwettbewerb für die Erneuerung und den Ausbau des Campus teilgenommen.
Die 13-köpfige Jury entschied sich einstimmig für das Projekt «Gravity» der Penzel Valier AG mit Sitz in Zürich. Finanzdirektor Reto Wyss, dessen Departement für die kantonalen Hochbauten zuständig ist, sagte, das Projekt überzeuge in gleichem Masse durch Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Die Anlage des Departements Technik & Architektur soll gemäss der Pläne unverändert erhalten bleiben und ihren offenen Charakter bewahren. Auf den bisher unbebauten Freiflächen im Norden und Süden sollen derweil zwei kompakte Neubauten mit Innenhöfen entstehen – für die Pädagogische Hochschule und die Hochschule Luzern. Den Rückbau der bestehenden Mensa am Westrand des Areals möchte das Siegerteam nutzen, um einen öffentlichen Park einzurichten, der auch der Bevölkerung zugute kommen wird.
Das Modell zeigt anschaulich, wie zwei enorme Neubauten eine Verdichtung des Areals herbeiführen sollen. (Modellfoto © Staatskanzlei Luzern)
Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann: «Der Campus schafft ein gemeinsames Gefühl»Architektonisch sollen in den Neubauten grosse Treppenanlagen und eine Mensa mit Aussenbereich den Austausch zwischen Student*innen und Forscher*innen stimulieren. Mehrgeschossige Verbindungsräume und luftige Atrien werden ausserdem für eine einfache Orientierung, Helligkeit und diagonale Durchblicke sorgen. Die einzelnen Geschosse werden «Lernlandschaften» mit vielfältigen Kommunikations- und Aufenthaltsbereichen beherbergen, die je nach Bedarf flexibel genutzt werden können. Die grosse Wandelbarkeit und die Förderung des Gemeinschaftsgefühls sehen insbesondere viele Luzerner Politiker sehr positiv und loben den Entwurf dafür ausdrücklich.
Das Innere beider Neubauten verspricht räumliche Grosszügigkeit und eine gute Versorgung mit Tageslicht. (Visualisierung © Penzel Valier AG)
Das Stimmvolk entscheidet 2023Die Erweiterung des Campus ist das grösste jemals vom Kanton Luzern initiierte Bauprojekt: CHF 365 Millionen soll sie kosten. Der nötige Kredit in Höhe von CHF 53,5 Millionen wurde im vergangenen Oktober vom Luzerner Kantonsrat bewilligt. Abzüglich der Unterstützung aus Bern schlägt der Campus in der kantonalen Investitionsrechnung mit CHF 32 Millionen zu Buche. Eine Abstimmung im März 2021 hat gezeigt, dass die Erweiterung und Erneuerung des Campus von einer klaren Mehrheit der Bevölkerung befürwortet wird. Im Jahr 2023 wird die Standortgemeinde Horw über die Teilzonenplanänderung befinden. Ab 2025 soll dann, sofern alles wunschgemäss verläuft, die Realisierungsplanung starten.