Historisches Parkhaus
Juho Nyberg
10. de maig 2012
Neue Welt untertags: Das Parkhaus Opéra in Zürich (Bild: Michael Haug)
Das «Opéra»-Parkhaus zwischen Sechseläutenplatz und Opernhaus ist eröffnet worden.
In Zürich steht nicht nur das höchste Haus der Schweiz, sondern derzeit auch das neuste Parkhaus. Nach dreizehn Jahren Planungs- und Bauzeit wurde das «Opéra»-Parkhaus im Herzen Zürichs diese Woche eröffnet. Zur langen Bauzeit hatte vor allem ein neunmonatiger Unterbruch der Bauarbeiten geführt, während dem archäologische Ausgrabungen einer Pfahlbausiedlung aus 3700 v.Chr. stattfanden. Einige der historischen Fundgegenstände sind in einem eigens dafür eingerichteten Raum im Parkhaus ausgestellt worden. Auch anderweitig ist das Parkhaus in historischen Kontext eingebettet: sei es, dass aufgrund des «historischen Parkplatzkompromisses» von 1996 die Anzahl der Parkplätze in der Innenstadt Zürichs auf den Stand von 1990 engefroren worden sind und deswegen für jeden neu erstellte Parkplatz ein bereits bestehender aufgehoben werden muss. Für das neue Parkhaus, das 249 Plätze für Kurzparker und 50 Mietplätze aufweist, wurden also 249 oberirdische im Umkreis von 400 Metern aufgehoben! Die 50 Mietplätze stehen vorerst aber auch den Kurzparkern zur Verfügung. Der stolze Preis von 1250 Franken monatlich wird wohl einige potenzielle Mieter abgeschreckt haben. In der faktischen Erhöhung der Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze sehen die Grünen eine unerlaubte Aufweichung des Parkplatzkompromisses. Darüber wird wohl in nächster Zeit noch einiges zu lesen und zu hören sein.
Die Fundstücke der Ausgrabungen sind ausgestellt (Bild: Michael Haug)
Nach aussen präsentiert sich das von den Architekten Zach + Zünd entworfene Parkhaus mit drei feinen, pavillonartigen Bauten, deren weit auskragende Vordächer ebenso als Reverenz an die Bellevue-Bauten wie auch an den abgerissenen feinen Vorbau des Opernhauses gelesen werden können. Unter einem der Dächer lässt sich gemütlich Kaffee trinken: das Caffè Collana hat sich in einem der beiden grossen Pavillons eingerichtet und verbreitet bereits jene Piazza-Stimmung, die dereinst den ganzen von vetschpartner Landschaftsarchitekten neu entworfenen Platz zwischen Opernhaus und Bellevue prägen soll.