H&deM in den Schuhen von Salvisberg
Jenny Keller
22. d’octubre 2014
«Bau 1» kriegt einen grösseren Bruder. Bild: pd
Roche plant zusammen mit Herzog & de Meuron einen zweiten Turm, der gemäss Visualisierungen 90 Grad zum ersten Turm zu stehen kommt, auch abgetreppt ist und mit ungefähr 50 Stockwerken 205 Meter hoch sein wird.
Noch steht das höchste Gebäude der Schweiz in Zürich. Wenn der Rohbau des Roche-Turms («Bau 1») aber wie geplant Ende Jahr fertig sein wird, überragt dieser den Prime Tower. Die Lokalzeitungen fragen dann gerne «wer hat das höhere?» und basteln Grafiken, die zeigen sollen, ob das höchste Gebäude der Schweiz nun in Zürich oder in Basel steht. Diese Meldungen sind (je nach Stand der Fussballmeisterschaft in der Schweiz) manchmal überheblicher, manchmal kleinlauter. Sie sind aber immer irgendwie nichtssagend. Nun hat die baz online stolz berichtet, dass auch das zweithöchste Gebäude in Basel zu stehen kommen wird. Daneben kann der Leser darüber abstimmen, wie ihm der Turm gefällt...
Roche plant gemäss Medienmitteilung vom Mittwoch zusammen mit Herzog & de Meuron einen zweiten Turm, der gemäss Visualisierungen 90 Grad zum ersten Turm zu stehen kommt, auch abgetreppt ist und mit ungefähr 50 Stockwerken 205 Meter hoch sein wird. Das zweite Bürohochhaus wird auch die letzten 3’000 Mitarbeiter von Roche, die nach Fertigstellung von «Bau 1» immer noch in der Stadt verteilt arbeiten werden, am angestammten Standort der Roche im Kleinbasel aufnehmen können. Weitere Forschungsgebäude sind ebenfalls geplant, denn das Ziel sei es, die Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden in der Forschung zu erleichtern und die Zusammenarbeit weiter zu stärken.
Des Weiteren werde das Verwaltungsgebäude von Otto R. Salvisberg (1937), der in den Dreissigerjahren der Firmenarchitekt der Hoffmann-La Roche AG war, saniert. Salvisberg hat den Bebauungsplan für den Roche-Standort an der Grenzacherstrasse entwickelt, nun wurden Herzog & de Meuron für die Entwicklung des Areals beauftragt. Damit soll Roches Tradition für elegante, unverkennbare und funktionale Architektur fortgeführt werden, wird Roche-CEO Severin Schwan in der Medienmitteilung zitiert. Herzog & de Meuron dagegen sehen mit dem Entwicklungsplan von Roche ein Grundprinzip ihrer Arbeit realisiert, nämlich die Verdichtung. Das Thema sei relevant für ganz Basel, ja für die gesamte Schweiz, sagen sie.
Insgesamt will Roche in den kommenden zehn Jahren 3 Mia. Franken in den Standort Basel investieren. Das Investitionsvolumen des zweiten Hochhauses beläuft sich auf 550 Mio. Franken. Es soll 2021 fertig erstellt sein.