«Charlotte» triumphiert
Manuel Pestalozzi
15. de novembre 2019
Das Siegerprojekt «Charlotte» von Blättler Dafflon (Visualisierung: Nightnurse Images)
Die Wohngenossenschaft Geissenstein EBG plant an der Eichwaldstrasse in Luzern zwei Neubauten. Sie sollen das denkmalgeschützte Salzmagazin (1712) flankieren. Blättler Dafflon Architekten haben den Wettbewerb um die Gestaltung der beiden Häuser für sich entscheiden. Die Mieten sollen moderat ausfallen.
Ursprünglich stand das historische Luzerner Salzmagazin an einem anderen Ort: Erbaut wurde es anfangs des 18. Jahrhunderts an der Obergrundstrasse, um die Versorgung des Bürgerspitals zu sichern. Wegen einer Strassenverbreiterung wurde das Bauwerk Ende des 19. Jahrhunderts jedoch zerlegt und an der Eichwaldstrasse, am nördlichen Rand der Luzerner Allmend, wieder aufgebaut. Heute steht es unter Denkmalschutz. Um das historische Gebäude herum möchte die Wohngenossenschaft Geissenstein EBG eine kleine Siedlung mit zwei Neubauten errichten. Inzwischen ist der Wettbewerb um deren Gestaltung geschlagen. Acht Projekte wurden eingereicht, den Sieg errungen haben Blättler Dafflon Architekten mit dem Projekt «Charlotte». Die Architekt*innen des Zürcher Büros machen sich nun an die Überarbeitung, wobei es insbesondere Fragen der Umgebungsgestaltung und der Veloparkierung zu klären gilt.
Im Treppenhaus (Visualisierung: Nightnurse Images)
Die Genossenschaft erhielt das rund 4'900 Quadratmeter grosse Areal von der Stadt im Baurecht. «Charlotte» von Blättler Dafflon sieht zwei viergeschossige Neubauten vor, die rund 55 Wohnungen und 1'000 Quadratmeter Gewerbefläche aufnehmen. Sie fassen eine Platzfläche ein, die verkehrsfrei bleiben und den Bewohner*innen wie auch den Gewerbetreibenden zur Nutzung offenstehen soll. Die Mieten sollen moderat ausfallen. Die Rede ist beispielsweise von 1'800 bis 1'900 Franken für eine 4,5-Zimmer-Wohnung. «Es werden keine Luxuswohnungen entstehen, die Quadratmeterzahl wird etwas tiefer sein als bei anderen Neubauten», sagte EBG-Präsident Philipp Ineichen der Luzerner Zeitung.
Geben die Mitglieder der Genossenschaft ihr Einverständnis, sollen die Bauarbeiten voraussichtlich 2021 starten. Die Abstimmung ist für das erste Halbjahr 2020 geplant. 2023 sollen die Bauten bezugsbereit sein. Noch unklar ist indes, wie das Salzmagazin künftig genutzt wird «Denkbar sind Veloabstellplätze, eine Velowerkstatt, ein Bistro, Gemeinschaftsräume und allenfalls auch Coworking-Plätze im Obergeschoss», meint Philipp Ineichen dazu.