Brick Award für Cluster House
Manuel Pestalozzi
24. de maig 2016
Das Cluster House steht mitten im Hunziker-Areal in Zürich-Nord. Bild: Johannes Marburg
Die Backstein-Auszeichnung ist international, der Ziegelproduzent Wienerberger verleiht ihn. In der diesjährigen Ausgabe gehört auch das Cluster House im Hunziker-Areal in Zürich zu den Siegern – der Backstein wirkt dort im Verborgenen.
Der Wienerberger Brick Award wird alle zwei Jahre ausgelobt und würdigt «innovative Ziegelbauten von internationaler Qualität». Die Preisträger sollen aufzeigen, in welcher vielfältigen Art und Weise der Baustoff Ziegel für Wände, Fassaden, Dächer und Pflasterungen zum Einsatz kommen kann. Heuer präsentiert Wienerberger den Architekturpreis schon zum siebten Mal.
In fünf Kategorien konnten die Projekte in die Kränze kommen. Sie umfassen nicht nur bestimmte Gebäudetypen sondern auch Themen wie Re-Use (Zweitverwendung von Backsteinen) und Urban Infill. 2016 kommen die Siegerprojekte aus Barcelona, Vorarlberg, Vietnam, São Paulo, Belgien – und aus Zürich-Nord. Die Schweiz ist abgesehen vom Tessin kein traditionelles Backsteinland, und es spricht für das Niveau und den Ideenreichtum der Schweizer Architektur, dass auch hiesige Büros regelmässig beim Brick Award punkten können.
Das Cluster House der Duplex Architekten AG aus Zürich, fertiggestellt 2014, erhielt den Preis der Kategorie Special Solution. Special ist dabei primär das neuartige Wohnkonzept: die Bewohnerinnen und Bewohner verzichten auf Annehmlichkeiten wie einen eigenen Garagenstellplatz, werden im Gegenzug aber mit verschiedenen Services belohnt, darunter Car Sharing, Gemeinschaftsküchen, Gewächshäusern und Hotelzimmern für Gäste.
Man kann sich nun fragen, was dies mit dem Baustoff Backstein zu tun hat. Dieser tritt optisch gar nicht in Erscheinung. Aber er wirkt im Verborgenen. Denn er wurde unter dem Verputz für eine monolithische Fassade genutzt. Die Steine sind mit Perlit gefüllt, einem anorganischen Dämmstoff aus geblähtem Vulkangestein. Und das Steinmass bestimmte den Umriss, wollte man doch möglichst immer ganze Steine benutzen und Abfall verhindern. Diese Massnahmen wirkten sich auch auf den Preis aus.
Wie in den vergangenen Jahren gab Wienerberger ein den Architekturwettbewerb begleitendes, zweisprachiges Buch mit dem Titel «Brick’16» heraus.