Gemeindehaus Regensdorf
Solitär im Dialog
13. 九月 2012
phalt haben kürzlich das Gemeindehaus in Regensdorf fertiggestellt. Frank Schneider wählt drei Zeichnungen und fünf Fotos und beantwortet unsere sechs Fragen.
Gemeindeplatz mit Haupteingang
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Der Erweiterungsbau bildet zusammen mit dem Bestand ein städtebauliches Ensemble, in dessen Mitte sich ein neuer Gemeindehausplatz als identitätstiftendes Element aufspannt. Der Platz übernimmt die Funktion einer Visitenkarte im Ortsbild und bildet den Auftakt zu einer Abfolge von öffentlichen Aussenräumen entlang der Watterstrasse zwischen dem Bahnhof und dem alten Dorfkern.
Situationsplan
Inwiefern haben die Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Die räumlichen und funktionalen Anforderungen wurden im Rahmen des Wettbewerbs durch den Auftraggeber definiert. Diese Vorgaben waren integraler Bestandteil des architektonischen Konzepts, so dass der Entwurf in seinen Grundzügen über die ganze Planungs- und Bauphase unverändert blieb und nur geringfügig an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden musste.
Schalterbereich mit Wendeltreppe
Bürokombizone
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Punkto Gestaltung konnte das Wettbewerbsprojekt durchgängig umgesetzt werden. Bezüglich Raumeinteilung und Nutzungsverteilung gab es diverse Projektänderungen. Dank der Flexiblität des Raumrasters in Kombination mit dem Statikkonzept (tragende Aussenwand und innenliegender Kern) konnten sämtliche Änderungswünsche der Bauherrschaft im Planungs- und Bauprozess berücksichtigt werden.
Grundriss Erdgeschoss
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Wir haben uns als Nachwuchsteam im selektiven Wettbewerb durchgesetzt. Zum damaligen Zeitpunkt war dies ein wichtiger Schritt für unser Büro und der erste Auftrag in dieser Grössenordnung. Das Mandat als Generalplaner war Chance und Herausforderung zugleich.
Längsschnitt
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Das Gebäude ist minergiezertifiziert und mit einer Grundwasserwärmepumpe ausgestattet. Die Grundwassernutzung bietet im Sommer die Möglichkeit, die Räume über die Flächenheizung in Boden und Decke direkt mit Grundwasser zu kühlen.
Ansicht Südwest
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Der Entwurfsgedanke der direkten Materialisierung und Reduktion liegt dem Gebäude innen wie aussen zugrunde. Ein Beispiel hierfür ist die skelettartige Sichtbetonfassade, die dem Baukörper seinen eigenständigen Charakter verleiht.
Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kritiken!
Aufgang Wendeltreppe
Gemeindehaus Regensdorf
2011
Regensdorf ZH
Auftragsart
Projektwettbewerb selektiv, 1. Preis / Generalplanermandat
Bauherrschaft
Gemeindeverwaltung Regensdorf, Regensdorf
Architektur
phalt architekten ag, Zürich
Frank Schneider (PL Ausführung), Cornelia Mattiello (PL Projektierung), Mike Mattiello
Annette Reichlin, Guido Setzepfand, Janine Erzinger, Matthias Knuser, Claudia Nitsche
Fachplaner
Winogrond Landschaftsarchitekten, Zürich (Umgebung)
Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich (Bauingenieur)
Meierhans+Partner AG, Schwerzenbach (HLK-Planung, Koordination)
Ingenieurbüro Bösch, Unterengstringen (Sanitär-Planung)
Walter Salm, Meier + Partner AG, Zürich (Elektro-Planung)
Bakus Bauphysik+Akustik GmbH, Zürich (Bauphysik)
Dr. Heinrich Jäckli AG, Zürich (Geologie)
Bringolf Irion Vögeli GmbH, Zürich (Signaletik)
Bauleitung
Jaeger Baumanagement AG, Zürich
Gebäudevolumen
9’286 m3 (SIA 416)
Kubikmeterpreis
858 CHF/m3
Energiestandard
Minergie-Standard
Fotos
Dominique Marc Wehrli, Regensdorf