Geschäftshaus
22. junho 2006
Eine prominentere Lage gibt es in St. Gallen kaum: In der Verlängerung der Leonhardsbrücke, über die der Verkehr von der Autobahn in die Innenstadt rollt, entwarf Heinz Tesar ein markantes, in Längsstreifen gehülltes Geschäftshaus. Der geschwungene Baukörper ist der Kopfbau des ehemaligen Lagerhausquartiers und er schliesst den Längsbau von 1957 ab, den Tesar bereits für die St. Galler Stadtpolizei um- und ausgebaut hat (HP 5/98). Über den beiden Sockelgeschossen aus basaltfarbenem Beton ruhen fünf weiss verputzte Bürogeschosse. Die schmalen, über die ganze Höhe durchgehenden Fensterschlitze machen den im Grundriss elliptischen Bau massstabslos und lassen ihn höher erscheinen als er ist – vor allem wenn man nicht frontal, sondern von der Seite her auf ihn zugeht. Im Innern findet das schwungvolle Äussere indes keine Fortsetzung, hier folgt das Haus der orthogonalen Ordnung der alten Lagerhäuser. Eine von oben natürlich belichtete Halle verbindet die Geschosse miteinander. Sie beweist, dass auch ein schmaler Hof viel Licht ins Haus bringt. WH
Der schmale Lichthof bringt Tageslicht in das Innere, das leuchtende Band bindet die Geschosse zusammen.
Unübersehbar thront das weiss gestreifte Geschäftshaus am Ende der
Leonhardsbrücke in St. Gallen. Es bildet den Kopf des ehemaligen
Lagerhausquartiers.
Hinter der fein gerippten, geschwungenen Fassade der Obergeschosse verbergen sich frei unterteilbare Büroräume.
Geschäftshaus
2003
Vadianstrasse 59
St. Gallen
Bauherrschaft
Rentenanstalt / Swiss Life
Zürich
Generalunternehmer
Allreal
Zürich
Architektur
Heinz Tesar
Wien
Ausführung
Stäheli & Stäheli Architekten
St. Gallen
Wettbewerb
1989 (inkl. Stadtpolizei)
Energie
Minergie-Standard
Gesamtkosten (BKP 1–9)
CHF 13 Mio.